China: Offizielles Wachstum im zweiten Quartal geht auf 7,5 Prozent zurück


(C) Luther Bailey, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Das Statistikamt von China teilte offiziell mit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um nur noch 7,5 Prozent stieg. Das staatlich vorgegebene Wachstumsziel von 7,5 Prozent soll in diesem Jahr laut dem Amt jedoch erreicht werden. Es war nun der zweite Rückgang in Folge.

Die chinesische Regierung will die Wirtschaft des Landes offenbar reformieren und setzt auch weniger stark auf Exporte, sondern auf die Binnennachfrage – so diverse Beobachter. China macht dabei aber auch die geringe Nachfrage auf seinem wichtigsten Absatzmarkt Europa zu schaffen. Das Nationale Statistikamt teilte mit, dass die Lage grundsätzlich "stabil" wäre.

Die Entwicklung würde laut eigenen Angaben den Erwartungen entsprechen. Im letzten Quartal vergangenen Jahres hatte das Wirtschaftswachstum 7,9 Prozent betragen. Im gesamten Jahr 2012 stieg das Bruttoinlandsprodukt um 7,8 Prozent, was den schlechtesten Wert seit 13 Jahren markierte.

Erst letzte Woche wurde bekannt, dass der Export im Juni überraschend sank. Die Ausfuhren waren im vergangenen Monat um 3,1 Prozent gesunken. Man hatte seitens verschiedener Analysten eigentlich einen Zuwachs erwartet. Die Industrieproduktion in China war zuletzt etwas langsamer als erwartet gestiegen. Der Umsatz im Einzelhandel (13,3 Prozent im Juni; 12,9 Prozent im Mai) konnte wohl aber zulegen.

Das Wachstum von China liegt nun fünf Quartale in Folge unter der Schwelle von acht Prozent. Das anvisierte Wachstum im gesamten Jahr 2013 von 7,5 Prozent hatte der Finanzminister Lou Jiwei Medienberichten zufolge in Frage gestellt. Er hatte zuletzt mit einem Wachstum von etwa 7 Prozent gerechnet, sagte er demnach bei seinem Besuch in Washington.

Mit Blick auf den chinesischen Bankensektor hieß es seitens der Regierung, dass man diesen sanieren wolle. Der Zinssatz zu dem sich Banken in China untereinander Geld leihen, stieg im vergangenen Monat zeitweise in den zweistelligen Bereich. Im Vorfeld hatte es Gerüchte gegeben, dass die Zentralbank die Banken zur Vergabe von Krediten zwingen könnte.

  
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