DE: Rund die Hälfte bezieht Hartz IV länger als vier Jahre


(C) mkorsakov, 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

In Deutschland wäre fast die Hälfte der Langzeitarbeitslosen länger als vier Jahre auf Bezug von Hartz IV (ALG 2 Anspruch; eine Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe für Erwerbsfähige zum Arbeitslosengeld II auf einem Niveau unterhalb der bisherigen Sozialhilfe) angewiesen.

Demnach wurde diese Dauer Ende des vergangenen Jahres bei rund 46,5 Prozent der Bezieher von Arbeitslosengeld II erreicht, heißt es laut der Bundesagentur für Arbeit. Im Westen Deutschlands betrug die Quote etwa 43,9 Prozent und im Osten Deutschlands sogar 52,2 Prozent. Am niedrigsten fiel die errechnete Quote mit 36,7 Prozent im Freistaat Bayern (Hauptstadt München) und am höchsten in Sachsen-Anhalt (Hauptstadt Magdeburg) mit 53,5 Prozent aus.

Bei einem durchaus hohen Anteil der Bezieher von Arbeitslosengeld-II lag jedoch eine deutlich kürzere Bezugsdauer vor, heißt es. So hatten etwa 22 Prozent aller Bezieher die staatliche Unterstützung weniger als ein Jahr erhalten und gut 13 Prozent ein bis zwei Jahre. Den offiziellen Angaben zufolge lag eine zwei- bis dreijährige Bezugsdauer bei rund 10 Prozent der Bezieher vor, eine drei- bis vierjährige bei 8,5 Prozent.

Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge sind speziell auch ältere Arbeitslose in Deutschland vom dauerhaften Hartz-IV-Bezug betroffen. Von den Personen über 50 Jahren bezogen demnach 62,9 Prozent Hartz IV. Auch Kinder wären demnach stark betroffen. So wären in der Altersgruppe der Sieben- bis 15-Jährigen in Hartz-IV-Familien 56,1 Prozent (bundesweit) mehr als vier Jahre lang auf die Leistung angewiesen, heißt es. Sehr hoch liege der Anteil in der deutschen Hauptstadt Berlin, bei 70,3 Prozent.

Unterdessen hieß es laut einer Studie "Challenges of Europe" des GfK-Vereins, dass der "Kampf gegen die Arbeitslosigkeit" in Deutschland für zahlreiche Menschen weiter die wichtigste Herausforderung sei. Den befragten Personen in Deutschland fielen demnach "2,5 Probleme" im Schnitt ein, womit sie "Sorgen-Europameister" bleiben. Demnach waren knapp ein Drittel der Bürger wegen der Lage auf dem Arbeitsmarkt besorgt.

  
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