(C) Thompson Rivers, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Wegen der Masern-Infektionskrankheit wolle man in Deutschland nun seitens der Union und SPD möglicherweise eine Impfpflicht einführen. Dies dann, wenn unternommene Aufklärungskampagnen keinen Erfolg brächten. "Wenn sich herausstellt, dass sich innerhalb eines Jahres die Impfquote nicht entscheidend verbessert, müssen wir über eine Impfpflicht nachdenken", gab der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Johannes Singhammer (CSU), gegenüber der "Rheinischen Post" zu verstehen. In ähnlicher Weise hatte man auch seitens der SPD argumentiert.
Sollte das Werben für mehr Impfungen nicht weiterhelfen, "dann müssen wir eine Impfpflicht erwägen", so Karl Lauterbach, der auch im sogenannten Kompetenzteam von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ist und dort für das Thema Gesundheit bereitsteht. Man merkte zur Thematik an, dass zunächst weiter für mehr Impfungen geworben und der Sinn der Impfungen erklärt werden müsse.
Zuletzt hatte auch in Deutschland die Gesellschaft für Virologie (GfV) mehr Impfungen angemahnt. Im Vorfeld hatte zudem der Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) eine Impfpflicht "als letztes Mittel" nicht ausgeschlossen. Gegenüber der BILD-Zeitung sagte der Minister "Es ist verantwortungslos, wenn Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen". (mehr hier)
Unterdessen soll es laut einer Umfrage der Krankenkasse DAK-Gesundheit heißen, dass die "Mehrheit der Bundesbürger" für eine Impfpflicht sei. Es hätten sich demnach 79 Prozent der befragten Personen für eine "verpflichtende Impfung" ausgesprochen. In Ostdeutschland lag der Anteil angeblich bei gleich 93 Prozent. Nur 19 Prozent würden eine verpflichtende Impfung strikt ablehnen, heißt es laut dieser Umfrage. Seitens Forsa hatte man Anfang Juli insgesamt 1002 Bürger befragt.
Ursprünglich hatte man sich seitens der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ziel gesetzt, die Masern bis zum Jahr 2010 in Europa "auszulöschen". In vielen Ländern, darunter auch in Deutschland, wären die Durchimpfungsraten bislang allerdings nicht hoch genug, damit so die Masern "ausgerottet" werden konnten, hieß es. Als neues Ziel setzte man nun das Jahr 2015 fest.
