Zypern: Jahrestag Explosion - Präsident entschuldigt sich bei Opfern


ZYPERN

Am zweiten Jahrestag der heftigen Explosion von "Munitionsbeständen" auf einer zyprischen Marinebasis (Evangelos Florakis) hatte sich der aktuelle Präsident von Zypern bei den Opfern entschuldigt. "Die gestorben sind, waren Opfer der Verantwortungslosigkeit und der Gleichgültigkeit eines Staates, der sich heute in Erinnerung an sie verneigt", sagte Nikos Anastasiades (DISY) bei einer Gedenkfeier auf der Marinebasis bei Mari und Zygi (rund 50 Kilometer östlich von Limassol).

Der gesamte Stützpunkt wurde damals teils stark beschädigt, wie auch umliegende Gebäude der Ortschaft Mari. Ebenfalls war das Elektrizitätswerk; Vassiliko schwer beschädigt worden - es war damals für die Hälfte der Stromproduktion von Zypern zuständig. Die Behörden appellierten nach dem Vorfall an die Bevölkerung, den Stromverbrauch so weit wie möglich einzuschränken. Bei der schweren Explosion am 11. Juli 2011 wurden Medienberichten zufolge 15 Personen getötet und über 60 verletzt.

Unter freiem Himmel waren zahlreiche Container mit Schießpulver gelagert, heißt es. Die Container stammten offenbar aus dem unter zyprischer Flagge fahrenden Frachter Monchegorsk. Wegen der Explosion traten der Verteidigungsminister Kostas Papakostas und der Kommandant der zypriotischen Nationalgarde von ihren Ämtern zurück.

Nach den tödlichen Explosionen auf dem Militärstützpunkt hatten tausende Menschen den Rücktritt des Präsident Demetris Christofias gefordert. Auf Bitten von Präsident Demetris Christofias kündigte das Kabinett seinen Rückzug an. Christofias war vom 28. Februar 2008 bis zum 27. Februar 2013 Staatspräsident der Republik Zypern. Er war von 1989 bis 2009 Generalsekretär der einst marxistisch-leninistischen (Marxismus-Leninismus) und heute eurokommunistischen Fortschrittspartei des werktätigen Volkes (AKEL; eine kommunistische Partei in der Republik Zypern).

Damals hieß es laut Medienberichten, dass, unter Berufung auf die Nationalgarde, die Explosionen angeblich ihren Ursprung in Containern mit beschlagnahmter iranischer Munition hätten. Durch "Buschbrände" wären sie ausgelöst worden. Andere Medien spekulierten über eine verdeckte geheimdienstlichte Aktion, was ggf. auch mit "Ressourcen" zu tun haben könnte. Die Rüstungsgüter wurden demnach in 2009 beschlagnahmt (Frachter Monchegorsk) und zur Lagerung auf den Stützpunkt gebracht. Einem Bericht von CNA (Cyprus News Agency) zufolge, hätten sich im Vorfeld "mehrere Kommandeure der zyprischen Armee besorgt über die Lagerbedingungen" gezeigt.

Nach den Explosionen war der iranische Botschafter nach Angaben des staatlichen Rundfunks für "ein Gespräch" in den zyprischen Präsidentschaftspalast in Nikosia gekommen. Durch den Vorfall damals und den Problemen bei der Stromversorgung hatten sich auch die wirtschaftlichen Impulse auf Zypern verschlechtert, was Zweifel daran nährte, dass das EU-Mitglied seinen Haushalt aus eigener Kraft in Ordnung bringen können wird.

  
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