(C) Kandschwar, 2007, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Wegen weiteren Preissteigerungen bei etwa Lebensmitteln und der Energie wird die Inflation in Deutschland angetrieben. Im vergangenen Monat Juni waren die offiziell ausgewiesenen Verbraucherpreise um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, teilte das deutsche Statistische Bundesamt mit.
Im Vormonat Mai lag die Teuerung noch bei Plus 1,5 Prozent, im April bei 1,2 Prozent. Weiter angetrieben wurde die Steigerung der Lebenshaltungskosten besonders auch von den Preisen für Lebensmittel. Im Juni waren diese dem Statistischen Bundesamt zufolge 5,4 Prozent teurer als noch ein Jahr zuvor.
Gemüse, Obst, Milchprodukte oder auch die Speisefette und -öle kosteten mehr. Die Energiepreise in Deutschland stiegen ebenfalls schneller als andere Waren und Dienstleistungen. Diese legten um gleich 3,0 Prozent zu. Kraftstoffe waren etwas günstiger als im Vorjahresmonat. Der Strompreis stieg auf der anderen Seite aber (plus 12,0 Prozent) deutlich an - Hier spielt auch die EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz) eine Rolle.
Der für europäische Zwecke berechnete und harmonisierte Verbraucherpreisindex lag im Juni des laufenden Jahres um 1,9 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats. Ein Preisindex ist dabei ein statistisches Konstrukt, das eine Aussage über die Höhe der Inflation (eine allgemeine Erhöhung der Güterpreise) bzw. Deflation (einen allgemeinen, signifikanten und anhaltenden Rückgang des Preisniveaus) in einem volkswirtschaftlichen Bereich machen soll/kann.
Diese Zahlen für europäische Zwecke werden dabei auf Grundlage eines anderen Warenkorbs (Zusammenstellung einer Anzahl verschiedener Güter zur Ermittlung des Preisindex und der Inflation) berechnet. Sie gelten als Maßstab der Europäischen Zentralbank (EZB), welche selbst bei einer mittelfristigen Inflation bei offiziell knapp unterhalb von zwei Prozent von "stabilen Preisen" spricht.
Vor allem bei den Nahrungsmitteln und im Bereich der Energie kam es laut den vorliegenden Zahlen zu einem deutlichen Preisauftrieb. Im direkten Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen etwa die Preise für Kartoffeln um gleich 35,2 Prozent, für Obst um 9,2 Prozent und für Gemüse um 10,4 Prozent an.
Mit Blick auf die offiziell ausgewiesene Inflation, hat diese im ersten Quartal 2013 auch einen deutlichen Einfluss auf die Reallöhne (der Lohn, der der tatsächlichen Kaufkraft entspricht) gehabt. Im ersten Quartal 2013 waren diese zum ersten Mal seit 2009 gesunken. Somit konnten die bisherigen Lohnerhöhungen die Inflation nicht mehr ausgleichen.
