Francois Genoud: Der Schattenmann - Autor: Willi Winkler


Francois Genoud: Der Schattenmann - Autor: Willi Winkler

Nur wenige scheinen ihn zu kennen, einige bezweifeln sogar, dass es Francois Genoud überhaupt gab. Doch soll er für dieses Dunkel wohl selbst mit gesorgt haben. Genoud war nach Informationen des vorliegenden Buchs ein überzeugter Nazi, wie auch Förderer des linken Terrorismus. Doch wer war Genoud genau, in dessen Person sich verschiedene Extreme des zwanzigsten Jahrhunderts in beachtlicher Weise berührten?

In den Zeiten des "Dritten Reichs" (das Deutsche Reich von 1933 bis 1945) war er für den deutschen Geheimdienst tätig und konnte sich zu späterer Zeit die lukrativen Rechte an den Schriften von Joseph Goebbels (Reichspropagandaleiter ab 1930) sichern. In den 1950er Jahren engagierte sich Genoud auch im algerischen Befreiungskampf, danach wandte er sich den palästinensischen Terrororganisationen zu.

Es soll Genoud den bekannten Informationen zufolge nicht schwer gefallen sein, Wadi Haddad (ein führender Terrorist der Volksfront zur Befreiung Palästinas) und Carlos (Ilich Ramírez Sánchez) bei Flugzeugentführungen, Attentaten und Erpressungen zu unterstützen und gleichzeitig Kriegsverbrechern wie Adolf Eichmann (SS-Obersturmbannführer) und Klaus Barbie (mehrfach verurteilter SS-Kriegsverbrecher) beizustehen.

In seinem Buch "Der Schattenmann" erzählt der Autor Willi Winkler von einem Mann der im Hintergrund agierte, einem Strippenzieher, der mit den wichtigsten Geheimdiensten verflochten gewesen sein soll und er zeichnet dabei das mögliche Psychogramm (Persönlichkeitspsychologie) von Genoud.

Genoud hatte sich offenbar auch mit hochrangigen SS-Männern angefreundet, darunter Karl Wolff. Dieser war ein deutscher SS-Obergruppenführer (Ogruf) und General der Waffen-SS, ebenfalls war er Verbindungsoffizier der SS zu Adolf Hitler. Im Jahr 1964 wurde Wolff vom deutschen Landgericht München II wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen zu 15 Jahren Haft verurteilt. Im Jahr 1969 wurde ihm Haftverschonung wegen Haftunfähigkeit gewährt.

François Genoud soll sich finanziell auch an der "Fluchthilfe für NS-Verbrecher" (vgl. ODESSA) sowie an der Verteidigung von Adolf Eichmann und anderer beteiligt haben. Hinter der sog. ODESSA - oder Organisation der ehemaligen/entlassenen SS-Angehörigen - verbarg sich die Vorstellung, dass es eine gut organisierte, schlagkräftige Dachorganisation unter der Führung von Otto Skorzeny gegeben hätte. Unterstützung hätte es auch durch die mit Hilfe des US-Nachrichtendienstes CIA (OSS-Nachfolger - "Office of Strategic Services") aufgebaute Gehlen Org. gegeben (Reinhard Gehlen / u.a. Generalmajor der Wehrmacht; d. Leiter der Organisation Gehlen und erster Präsident des deutschen Bundesnachrichtendienstes).

Die Person Skorzeny war ein österreichischer Offizier der Waffen-SS, zuletzt im Range eines SS-Obersturmbannführers (Ostubaf) der Reserve - zg. ggf. "Unternehmen Eiche". Unternehmen Eiche war der ausgewählte Deckname der Befreiungsaktion für den gestürzten italienischen Diktator Benito Amilcare Andrea Mussolini im September 1943 durch eine deutsche Einheit unter der Beteiligung von Otto Skorzeny am Gran Sasso in den Abruzzen.

Das benannte Werk "Der Schattenmann: Von Goebbels zu Carlos", mit spez. Bezug zur Person "François Genoud", des Autors Willi Winkler, können Sie als allgemeine Ergänzung zur Thematik diverser verflechteter Figuren der Nazi-Unterstützungsnetzwerke nutzen. Das Buch kann unter der ISBN (978-3871346262) oder direkt über das Internet unter der folgenden Quelle bezogen werden:

Der Schattenmann: Von Goebbels zu Carlos

  
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