China: Exporte brechen ein


(C) marsmet47, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Nachdem es bereits diverse "Irritationen" in China gegeben hatte, kommt nun wohl eine weitere Hiobsbotschaft hinzu. Der Export des Landes hat einen weiteren Dämpfer abbekommen. Reuters zufolge werteten verschiedene Beobachter den Rückgang der Ausfuhren als negatives Zeichen für das dritte Quartal 2013. Die Finanzmärkte hatten eher nervös auf die Daten reagiert. Derzeit würden Hoffnungen gehegt, dass die Zentralbank von China eingreift.

Die Inflation war dabei zuletzt aber gestiegen, womit der Handlungsspielraum als begrenzt angesehen wird. Seitens der Zollbehörde in China hieß es, dass die Exportwirtschaft vor größeren Herausforderungen steht. Als Problem führte man auch die schwache Nachfrage aus dem Ausland an. Speziell die Euro-Zone würde Sorgen bereiten.

Medienberichten zufolge zitierte man einen nicht genannten Sprecher der Zollbehörde mit den Worten: "Für die Exporte sieht es im dritten Quartal düster aus". Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang gab zu verstehen, dass er sich den Risiken für die Wirtschaft des Landes bewusst sei. Man wolle nun ggf. Reformen und strukturelle Veränderungen angehen.

Dies jedoch ohne das Wachstum und die Beschäftigungsquote "anzugehen". Die Werte dürften demnach "bestimmte Werte" nicht unterschreiten oder die Konsumenten-Preise sollen keine "bestimmten" Niveaus überstiegen. Nähere Details wurden laut der Nachrichtenagentur Xinhua offiziell nicht genannt. Im vergangenen Monat Juni war das Exportvolumen von China das erste Mal seit Januar vergangenen Jahres 2012 zurückgegangen.

Offiziell betrug es Minus 3,1 Prozent. Eigentlich hatten Analysten mit einem Zuwachs von fast vier Prozent gerechnet. Die Einfuhren nach China sanken im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2012 um 0,7 Prozent. Hier waren Analysten eigentlich von einem Anstieg von bis zu acht Prozent ausgegangen. Die Handelsdaten von China werden dabei insgesamt als "volatil" bezeichnet.

In den vergangenen Monaten hatte es zudem immer wieder Zweifel daran gegeben, ob die offiziellen Zahlen auch die Realität widerspiegelten. Auch hier hatte die Regierung in China angekündigt, dass man "Maßnahmen" ergreifen wolle, wie etwa gegen gefälschte Rechnungen vorgehen. Unter anderem diese und weitere "Unterfangen" sollen das Exportvolumen künstlich aufgeblasen haben. Wegen der schwachen ausländischen Nachfrage macht dies auch verschiedenen chinesischen Firmen zu schaffen, heißt es laut Reuters.

In die Vereinigten Staaten (USA) hatte man 5,4 Prozent weniger exportiert. Mit Blick auf die krisengeplagte Euro-Zone nahm das Volumen sogar um 8,3 Prozent ab. Insgesamt kam China im Juni auf einen Handelsbilanzüberschuss von gut 27,1 Mrd. US-Dollar. Dieser Wert lag im Rahmen der Erwartungen. Die offiziell ausgewiesene Inflation war im Juni wegen sich verteuernde Lebensmittel im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent gestiegen.

  
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