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Der als Metropolit geltende Bischof Kiril von Varna und Weliki Preslaw, der bulgarischen Schwarzmeerstadt Warna, ist Medienberichten zufolge tot an einem Strand aufgefunden worden. Der staatliche Radiosender BNR würde ursprüngliche Berichte bezweifeln, laut denen der Bischof Kiril ertrunken ist.
Demnach hätte die Leiche des Metropoliten Zeichen von Gewaltanwendung aufgewiesen. Hier berief man sich auf die örtliche Polizei und Staatsanwaltschaft. Eine Autopsie solle nun die Todesursache aufklären. Metropolit Kiril von Warna war einer der bekanntesten, gleichzeitig aber auch umstrittensten, Geistlichen in Bulgarien.
Man verdächtigte ihn laut Medienberichten unter anderem, im Tausch mit Ländereien der Kirche zwielichtige Geschäfte mit Immobilienhändlern betrieben zu haben. Bei seiner Ankunft zur Ostermesse im Jahr 2011 fuhr er mit einer Lincoln-Luxuslimousine vor. Dies hatte hohe Wellen geschlagen. Kiril erklärte, dass er den US-amerikanischen Wagen von einem Geschäftsmann geschenkt bekam.
Auch durch seine damalige Zusammenarbeit mit den stalinistischen Machthabern stand er immer wieder in der Kritik. Eine Kommission konnte aufdecken, dass er einer der elf orthodoxen Bischöfe war, die mit dem bulgarischen Geheimdienst zusammenarbeitete. Ebenfalls soll es nicht einwandfrei geklärte Beziehungen zum russischen KGB (war der sowjetische In- und Auslandsgeheimdienst) gegeben haben.
Kiril (eigentlich Bogomil Petrow Kowatschew) war ein bulgarischer orthodoxer Geistlicher, Metropolit der Diözese von Warna und Weliki Preslaw der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche, Mitglied des Heiligen Synods (ein ständiges Gremium) und ehemaliger Hegumen (der Klostervorsteher im Kloster der Orthodoxen Kirchen) des Klosters von Trojan (1986-1989) – jenes gilt als das drittgrößte Kloster in Bulgarien. Das Amt des Metropoliten bezeichnet seit dem frühen Christentum einen Oberbischof, der einem Verbund von Bistümern vorstand und seinen Sitz in einer Provinzhauptstadt hatte.
Kiril wurde Ende vergangenen Jahres von der Heiligen Synode bis zur Wahl eines neuen Patriarchen zum stellvertretenden Vorsitzenden der Bulgarischen orthodoxen Kirche gewählt. Er konnte sich gegen den Erzbischof von Sliwen, Joanikij durchsetzen. Kiril schloss zur damaligen Zeit Änderungen der Kirchensatzung als auch die Registrierung einer neuen orthodoxen Kirche im Lande auf Wunsch von Anhängern der sog. alternativen Synode vor der Wahl eines neuen Patriarchen aus.