(C) Walt Otto, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Wie nun der IWF (Internationaler Währungsfonds) mitteilte, könnte der Euro-Zone im laufenden Jahr eine noch tiefere Rezession bevorstehen. Die Wirtschaft der 17 Euro-Länder würde den aktuellen Einschätzungen nach um 0,6 Prozent weiter schrumpfen. Zudem sieht man die Entwicklung der Weltwirtschaft insgesamt pessimistischer als zuvor. Man senkte die Wachstumsprognose für 2013 weiter auf 3,1 Prozent ab.
In der Frühjahrsprognose war der IWF für die Eurozone noch von einem Rückgang der wirtschaftlichen Leistung um 0,4 Prozent ausgegangen. Die Konjunktur werde im Verlauf des Jahres wohl speziell auch wegen der schwachen Nachfrage zu leiden haben. Ebenfalls führte man etwa anhaltende Kürzungen in Haushalten verschiedener Länder an.
Zudem würden Zweifel an der Stabilität des europäischen Bankensystems bestehen, heißt es. Ebenfalls schlechter schätzt man die Entwicklung für das kommende Jahr 2014 ein. Hier sieht man, wenn nicht noch weitere "Irritationen" einschlagen sollten, das mögliche Wachstum bei nur noch 0,9 Prozent.
Mit Blick auf das Kernland Deutschland hatte der IWF die diesjährige Prognose des wirtschaftlichen Wachstums halbieren müssen. Nun geht man von nur noch 0,3 Prozent aus. Im besten Fall könnte die Wirtschaft Deutschlands im folgenden Jahr 2014 um 1,3 Prozent wachsen. Also auch weniger als bislang angenommen wurde. Frankreich steckt dabei schon in der Rezession. Der Rückgang in diesem Jahr wird durch den IWF bei 0,2 Prozent gesehen. In Italien rechnet man aus aktueller Sicht mit einem Minus von 1,8 Prozent und in Spanien mit 1,6 Prozent Minus. Hier seien die wirtschaftlichen Probleme "größer als gedacht".
Auch die schwache Entwicklung in den Schwellen- und Entwicklungsländern belaste, neben der vorherrschenden Krise im Euroraum, heißt es. "Nach Jahren des starken Wachstums sind Abwärtstrends vor allem in den Schwellenländern bemerkbar", gab der IWF-Chefökonom Olivier Blanchard zu verstehen. Die Wachstumsprognose für die Schwellenländer hatte man nun um 0,3 Prozent für 2013 absenken müssen, für kommendes Jahr senkte man die vorläufige Prognose ebenfalls um 0,3 auf 5,4 Prozent.
Mit Blick auf Staaten wie China, Russland, Indien oder auch Brasilien (die sog. BRIC(S); welche eine Art Konkurrenzsystem aufbauen wollen) drohe auch längerfristig ein gedämpftes Wachstum, so der IWF in seinen jüngsten Ausführungen. Die BRICS-Staaten sind eine Vereinigung von aufstrebenden Volkswirtschaften. Die Abkürzung „BRICS“ steht für die Anfangsbuchstaben der fünf Staaten: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Beim Gipfeltreffen in Durban hatten jene die Gründung einer gemeinsamen Entwicklungsbank beschlossen, womit wohl auch der Weltbank Konkurrenz gemacht werden soll, berichtete das Handelsblatt-Online im März 2013.
Die weitere Entwicklung in den Vereinigten-Staaten (USA) bereitet den IWF-Ökonomen derzeit wohl Sorgen. Die Kürzungen bei den US-Staatsausgaben hätten das Wachstum der größten Volkswirtschaft der Welt demnach bereits verlangsamt. Die US-amerikanische Wirtschaft werde im laufenden Jahr um nur 1,7 Prozent und im kommenden Jahr um 2,7 Prozent zulegen können, heißt es derzeit, was je 0,2 Prozent weniger sind, als bislang prognostiziert worden war. Insgesamt korrigierte der Internationale Währungsfonds (Geschäftsführende Direktorin: Christine Lagarde) die Wachstumsprognose für das laufende Jahr um 0,2 Prozent auf 3,1 Prozent weiter nach unten. In 2014 könnte das Weltwirtschaftswachstum ebenfalls um 0,2 Prozentpunkte geringer ausfallen.
