Anleihefonds USA: Investoren flüchten


(C) Alex Proimos, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Seit der US-Notenbankchef Ben Bernanke Andeutungen zum Zurückfahren der Bondkäufe gemacht hatte, haben Investoren aus amerikanischen Anleihefonds rund 60 Milliarden US-Dollar abgezogen. Dabei wird nun in der Fachpresse darüber spekuliert, dass jene bisherigen Abflüsse zeigen könnten, "was wohl noch kommen wird".

Wenn die Federal Reserve (Fed) ihre monatlichen Anleihen- und Hypothekenpapierkäufe zurückfährt, woran sich die "Investoren" gewöhnt hatte, könnte es je nach Ausgangslage gruselig werden. In der Woche bis 26. Juni 2013 verzeichneten Anleihefonds Nettoabflüsse von 28,1 Milliarden Dollar, hatte kürzlich das Investment Company Institute (ICI) gemeldet.

Seit Anfang des Jahres 2009 hatten viele der Privatanleger den volatilen Aktienmärkten wohl kein größeres Vertrauen mehr geschenkt. Man pumpte etwa eine Billion US-Dollar in als sicher angenommene Anleihefonds. Weil man wohl mit höheren Zinsen rechnet, hatte sich das Verhältnis zuletzt umgekehrt. Erst im Mai dieses Jahres hatte auch Quirk & Associates, ein Unternehmensmanager, der auf das weltweite Vermögensmanagement-Geschäft spezialisiert ist, davor gewarnt, dass Vermögensverwalter mit Schwerpunkt Anleihen wohl eher eine schwierige Zukunft zu erwarten hätten.

Dies aus dem Grund, weil die Investoren eine Billion Dollar aus traditionellen Rentenstrategien abziehen. Laut Handelsblatt-Online sagte Geoff Bobroff, Berater aus East Greenwich, dass der Zinsanstieg Investoren erkennen ließe, dass Bonds keine Einbahnstraße wären. Casey Quirk hätte demnach angemerkt, dass sich auf Bonds spezialisierte Firmen "diversifizieren" müssten. Sie sollten auch von den benchmarkorientierten Strategien wegkommen, damit die Investoren vor Verlusten bewahrt werden könnten.

Die Äußerungen von Bernanke über ein mögliches Ende der ultralockeren Geldpolitik hatten zuletzt für Unruhen an den Börsen gesorgt. Er hatte eine Drosselung der massiven Anleihekäufe noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Bis Mitte 2014 könnten die Aufkäufe den Angaben zufolge ganz beendet werden, sollten sich die Prognosen der Fed für eine Erholung auf dem US-Arbeitsmarkt bewahrheiten. Anfang vergangenen Jahres (2012) hieß es noch, dass die Zinsen bis mindestens Ende 2014 auf einem "außergewöhnlich niedrigen Niveau" bleiben könnten.

  
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