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Deutschen Medienberichten zufolge hätte die Bundespolizei ihre Wachleute an Flughäfen vor neuartigen Sprengsätzen gewarnt, die möglicherweise in den Unterhosen eingenäht sein könnten. Demnach sollten alle Kontrollmöglichkeiten "konsequent ausschöpft" und im Verdachtsfall müssten "unverzüglich" Polizisten alarmiert werden, heißt es laut dem deutschen Magazin "Focus".
Man berief sich hier auf ein vertrauliches Schreiben der Bundespolizei. Es hätte wohl ein Sprecher jener bestätigt, dass ein derartiges Schreiben verschickt wurde. Die Person sprach dem Bericht zufolge von einem "ganz normalen Vorgang". Demnach würden solche Briefe standardmäßig verschickt.
Wie aus der Berichterstattung von Focus ebenfalls hervorgeht, sollen diese neuartigen Bomben angeblich metallfrei sein und sie werden in einer gewöhnlichen "Herrenunterhose" versteckt. Die Sprengsätze würden aus einer etwa 250 Gramm schweren Hauptsprengladung und zwei eingenähten handelsüblichen Spritzen, die den flüssigen Sprengstoff enthalten, bestehen.
Mit Verweis auf die US-amerikanische Transportsicherheitsbehörde (TSA; Arlington, Virginia) heißt es zur Thematik ebenfalls, dass jene Bombenkonstruktion möglicherweise eine Weiterentwicklung eines Sprengsatzes sei, wie ein solcher im Dezember des Jahres 2009 beim gescheiterten Attentat auf ein US-Flugzeug verwendet worden war.
Damals hatte der Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab (sog. "Unterhosenbomber") versucht, an Bord eines Fluges von Amsterdam nach Detroit (Flug 253) eine Zündung eines Sprengsatzes zu vollziehen. Die Zündung schlug jedoch fehl. An Bord konnte er wohl ohne Pass gelangen. Die Passagiere Lori und Kurt Haskell beobachteten wie ein ca. 50-jähriger "nobel" gekleideter Mann am Ticketschalter in Amsterdam versuchte, Abdulmutallab ohne Pass an Bord des Flugzeugs zu bringen. An Bord der Maschine befanden sich 289 Personen. Medienberichten zufolge stand der zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung verurteilte Abdulmutallab mit Al-Kaida in Verbindung, speziell wohl auch zu dem radikalen Prediger Anwar al-Aulaqi, der Monate nach dem 11. September 2001 von ranghohen Offizieren im Pentagon zum Essen eingeladen und nachfolgend im September 2011 in Jemen (offiziell mittels Kampfdrohne) getötet wurde.
Terror Suspect Kept Visa to Avoid Tipping off Larger Investigation
Why Did The U.S. Government Let Him On A Plane?
Rund 20 Minuten vor der damaligen Landung in Detroit entzündete der 23-jährige Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab eine „pulverförmige Substanz“, laut Angaben von Ermittlungsbehörden über 80 g Nitropenta - PETN - (ein Sprengstoff und Arzneistoff) oder Pentaerythritol (ein 4-wertiger Alkohol), die er zuvor in seiner Unterhose versteckt hatte. Laut damaligen Angaben (28.12.2009) vom "Handelsblatt", mit Verweis auf Ermittlerangaben, trug Abdulmutallab PETN in einem Kondom oder einer ähnlichen Hülle am Unterkörper versteckt. US-Präsident Obama rügte die Geheimdienste damals scharf und gab zu verstehen, es seien genügend Informationen bekannt gewesen, um bereits im Vorfeld die mutmaßlichen Anschlagspläne aufzudecken.
