Gold: Putsch gegen Mursi dient Sicherheit Israels


Ägypten

Der in Ägypten vollzogene Militärputsch würde laut dem israelischen Regierungsberater Dore Gold der Sicherheit Israels dienen. Gegenüber dem Magazin Focus gab er zu verstehen, dass Mursi zu den Muslimbrüdern gehört. Diese würden das Existenzrecht Israels vehement ablehnen.

Zudem sagte der Sicherheitsberater von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: "Wenn sie einen Rückschlag erleben und ihre Tochterorganisationen in der arabischen Welt dadurch geschwächt werden, dann ist das gewiss von Vorteil für das künftige arabisch-israelische Zusammenleben".

Die Armee in Ägypten werde weiterhin schon aus "eigenem nationalem Interesse" den Friedensvertrag mit Israel einhalten, so Gold. Zudem würden die Militärs keine radikal-islamischen Gruppen in ihrem Land dulden. Eine große Bedrohung sowohl für die Sicherheit Israels als auch der arabischen Länder in der Region stelle hingegen die erstarkte Al-Kaida dar, die "über riesige Waffenarsenale aus Libyen, Syrien und dem Irak" verfüge.

Unterdessen hieß es laut Medienberichten, dass auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel eine Gas-Pipeline gesprengt wurde. Die Pipeline transportierte Gas nach Jordanien. Mit der Absetzung des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär am vergangenen Mittwoch nahm die Gewalt in Ägypten wieder zu.

Nach verschiedenen Angriffen auf der Sinai-Halbinsel schloss man seitens Kairos den Grenzübergang zum Gazastreifen. Der einzige nicht von Israel kontrollierte Zugang zu dem palästinensischen Gebiet bleibt Medienberichten zufolge für unbestimmte Zeit "dicht". In der Stadt Rafah (eine palästinensische Stadt) wurden etwa ein Polizeiposten und ein Gebäude des Militärgeheimdienstes mit Raketen angegriffen, hieß es aus ägyptischen Quellen. Beim Angriff militanter Islamisten auf einen Polizei- und Militärstützpunkt auf dem Sinai sei ein ägyptischer Soldat getötet worden.

Der vom Militär initiierte Machtwechsel in Ägypten gerät dabei laut Berichterstattung von AFP ins Stocken. Die einflussreiche salafistische Al-Nur-Partei hatte die Ernennung des Friedensnobelpreisträgers Mohammed ElBaradei zum neuen Übergangsregierungschef boykottiert. Der Übergangspräsident des Landes des Landes, Adli Mansur, hatte die Ernennung von Mohamed ElBaradei zum Ministerpräsidenten wieder zurückgezogen.

  
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