DE: Aufträge der Industrie brechen weiter ein


(C) Jay Plemon, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Wegen der schwachen inländischen Nachfrage war die deutsche Industrie im Mai nun überraschend mit einem weiteren Auftragsminus dahergekommen. Man musste 1,3 Prozent weniger Bestellungen als im Vormonat verzeichnen. Dies ist somit der zweite Rückgang in Folge, nachdem es bereits ein Minus von 2,2 Prozent im April gegeben hatte.

Im Mittel waren von der Wirtschaftsnachrichtenagentur Reuters befragte Analysten sogar von einem Plus von 1,2 Prozent ausgegangen. Selbst die kritischsten Analysten rechneten im schlimmsten Fall mit einem Minus von 0,7 Prozent. Doch selbst dieses wurde nun deutlich überboten.

Ebenfalls lagen im deutschen Exportgeschäft keine ausreichenden Impulse vor. Demnach sanken die Auslandsbestellungen um 0,7 Prozent weiter ab. Die Bestellungen aus der Eurozone fielen gar kräftig weiter um 3,9 Prozent. Die Hersteller von Konsumgütern mussten mit 3,1 Prozent das größte Minus verkraften.

Auch die Produzenten von Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeugen konnten nicht glänzen, zumindest nicht mit guten Zahlen. Hier lag das Minus bei 1,8 Prozent. Das Minus aus der Eurozone lag bei heftigen 7,2 Prozent. Die im Vorfeld mehrmals "erhoffte Erholung" konnte somit auch dieses Mal erneut nicht eingehalten werden.

Wie aus der aktuellen Markit-Umfrage unter den rund 500 Unternehmen hervorgeht, sanken die Aufträge der deutschen Industrie auch im Juni weiter. Die Firmen versuchten wohl auch, ihre Kunden mit starken Preissenkungen zu locken. Seitens der Maschinenbauer in Deutschland hatte man wegen der anhaltenden Nachfrageflaute bereits die Ziele für 2013 kappen müssen.

Jener verzeichnete Rückgang sei eine herbe Enttäuschung", sagte ein Analyst von der Dekabank in einer ersten Reaktion, wie N-TV berichtete. Seit der Eskalation der Schuldenkrise im Jahr 2011 halten sich die deutschen Unternehmen mit den Investitionen weiter zurück. Im Zweimonatsvergleich (April/Mai gegenüber Februar/März) nahmen die Bestellungen um 1,6 Prozent ab.

Zuletzt musste auch der deutsche Maschinenbau seine zuvor deutlich freundlichere Prognose korrigieren. Mittlerweile geht man für das laufende Jahr von nur noch einem Prozent "oder weniger" aus als im Vorjahr, gab der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zu verstehen. (mehr hier)

  
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