(C) Stephan Mosel, 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

In Deutschland hat sich die Situation für ältere Menschen am Arbeitsmarkt weiter verschlechtert. Dies trotz der augenscheinlich noch recht guten Lage. Laut der "Saarbrücker Zeitung" waren im vergangenen Jahr (2012) durchschnittlich 544.484 Menschen der Generation über 55 arbeitslos gemeldet.
Dies sind also "offiziell" gut 27 Prozent mehr als im Jahr 2008. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Datenübersicht der Bundesagentur für Arbeit. Im Verlauf sei die Zahl der Arbeitslosen sogar noch weiter angestiegen. Im letzten Monat waren rund 563.000 Menschen aus der Altersgruppe ohne Arbeit.
Im vergangenen Jahr 2012 war zudem der Anteil der Langzeitarbeitslosen in Deutschland an den älteren Jobsuchenden mit 47,1 Prozent deutlich höher als jener Anteil der Langzeitarbeitslosen an der Gesamtzahl der als arbeitslos gemeldeten Personen (35,6 Prozent). Ebenfalls schreibt man, dass die älteren Arbeitslosen deutlich länger ohne Arbeit blieben als jüngere Menschen.
Dazu heißt es, dass die Älteren im Schnitt auf 601 Tage und die Jüngeren auf 417 Tage kamen. Seitens der Bundesagentur für Arbeit hieß es, dass die steigende Zahl der Älteren damit zusammenhängen würde, weil es den sog. demografischen Wandel gibt. Wenn die Arbeitnehmer immer älter werden, werden auch die Arbeitslosen immer älter, so die Erklärung.
Kritiker sehen dies jedoch ein wenig anders. So hätte etwa weder bei den Arbeitgebern ein Umdenken stattgefunden, noch bei der Bundesregierung selbst. Ebenfalls geht man davon aus, dass das wahre Ausmaß der Arbeitslosigkeit Älterer sogar noch geschönt sein könnte.
Viele Bezieher von Hartz 4, die über 58 Jahre sind, würden auch per Gesetz aus der Statistik gestrichen. Dies weil vom Jobcenter ein Jahr lang kein Angebot gemacht wurde. Dies wäre laut der Arbeitsmarktexpertin Sabine Zimmermann "ein Anreiz, diese Menschen nicht zu fördern".
Laut einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung hieß es mit Blick auf Daten des Programms "Perspektive 50plus" des deutschen Bundesarbeitsministeriums, dass sich nur etwa 16 Prozent der über 50-Jährigen länger als ein halbes Jahr im neuen Beschäftigungsverhältnis halten würden. Der Rest war vorher wieder ausgeschieden.
