DE: Mehr Pleiten bei Firmen im ersten Halbjahr


(C) Domenico Citrangulo, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Durch die schlechte wirtschaftliche Entwicklung Ende vergangenen und Anfang des laufenden Jahres ist die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland in der ersten Jahreshälfte deutlich angestiegen. Laut der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hatten von Januar bis Juni 15.430 Unternehmen Insolvenz beantragt.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war dies ein Anstieg um 3,4 Prozent. Speziell Kleinstbetriebe und Mittelständler wären verstärkt in die Pleite gerutscht. Insolvenzen bei großen Unternehmen wären jedoch weniger häufig gewesen. Mit Blick auf die sog. "Verbraucherpleiten" sei die Zahl in der ersten Jahreshälfte weiter zurückgegangen.

Demnach wären rund 47.930 Verbraucher in Deutschland in die Insolvenz gerutscht. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres hätte es 75.370 Insolvenzen gegeben, hier Firmenpleiten, Verbraucher- und sonstige Insolvenzen mit einbezogen. Die Schäden durch Insolvenzen (Gläubiger) lagen demnach bei etwa 16,5 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2012: 16,2 Mrd. Euro).

Mit den bislang aufgeführten Insolvenzen von Arbeitgebern in Deutschland wären somit rund 148.000 Arbeitsplätze im ersten Halbjahr 2013 verloren gegangen oder gefährdet gewesen, teilte Creditreform mit. Pro Insolvenzfall waren im Durchschnitt 784.000 Euro zu beklagen (Vorjahr: 752.000 Euro).

Überdurchschnittlich stark erhöhte sich die Zahl der Insolvenzen in Deutschland im verarbeitenden Gewerbe. Nach einem Anstieg von etwa 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr waren in diesem Wirtschaftsbereich 1.300 Unternehmen betroffen. Hier machte sich die Schwäche des deutschen Exportgeschäfts bemerkbar.

Im letzten Quartal des vergangenen Jahres war die wirtschaftliche Leistung Deutschlands um 0,7 Prozent geschrumpft. Im ersten Quartal des laufenden Jahres 2013 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit 0,1 Prozent nur sehr gering gewachsen. Seitens der OECD war man zuletzt für Deutschland von einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um nur noch 0,3 Prozent für 2013 ausgegangen.

Laut dem Statistischen Bundesamt, nicht Creditreform, hatten im vergangenen Jahr 2012 rund 28.300 Unternehmen Insolvenz angemeldet. Die Anzahl der Verbraucherinsolvenzen lag laut diesen Zahlen bei rund 97.600 Fällen in 2012. Gläubiger blieben im vergangenen Jahr durch Insolvenzfälle auf Forderungen in Höhe von insgesamt 51,7 Milliarden Euro sitzen.

  
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