DE: Arbeitnehmer verdienen wegen Inflation weniger


(C) Michael Mol, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Durch die Inflation werden in Deutschland die Lohnerhöhungen wieder aufgefressen. Das Statistische Bundesamt teilte mit, dass die Reallöhne der Arbeitnehmer erstmals seit 2009 gesunken sind und diese somit weniger in der Tasche haben. Zum Jahresauftakt sind sie offiziell im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozent gesunken.

Auf der einen Seite wären Sonderzahlungen niedriger ausgefallen und auf der anderen Seite ist die bezahlte Wochenarbeitszeit in diesem Zeitraum zurückgegangen, heißt es zum ersten Rückgang seit 13 Quartalen. Die deutsche Wirtschaft war mit einem Mini-Wachstum ins neue Jahr gestartet, von offiziell nur 0,1 Prozent.

Die Lebenshaltung hatte sich im ersten Quartal mit 1,5 Prozent verteuert. Die "Nominallöhne" stiegen jedoch nur um 0,1 Prozent. Dies bedeutet nicht, dass auch tatsächlich "jeder" Lohnzuwachs hatte. Jene die keinen erfuhren, haben entsprechend durch die Inflation noch höhere Belastungen durch Lebenshaltungskosten.

Das größte offizielle Reallohn-Minus mussten Fachkräfte hinnehmen. Diesen blieb nach Abzug der Inflation 0,6 Prozent weniger in der Tasche übrig. Ein Plus soll es überraschender Weise bei den ungelernten Arbeitnehmern gegeben haben. Diese hätten demnach im Durchschnitt real 1,5 Prozent mehr verdient.

Im Schnitt verdiente in Deutschland ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer laut der Statistik etwa 3398 Euro brutto im Monat, dies ohne Sonderzahlungen. Hohe Durchschnittsgehälter wurden bei Banken und Versicherungen gezahlt, dortige Angestellte verdienten im Durchschnitt 4543 Euro im Monat. Der Durchschnittsverdienst in der Energieversorgung lag bei 4477 Euro und im Bereich Information und Kommunikation bei etwa 4475 Euro.

In den letzten fünf Jahren war laut Bundesamt das sog. Lohngefälle in Deutschland gestiegen. Demnach konnten Arbeitnehmer in leitenden Positionen ihre Gehälter um 15,5 Prozent steigern, dies zwischen 2007 und 2012. Die sog. herausgehobenen Fachkräfte legten um 12,8 Prozent zu. Im Durchschnitt gesehen lagen im gleichen Zeitraum die Lohn- und Gehaltssteigerungen aber nur bei 12,2 Prozent.

  
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