(C) Funky Tee, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Die US-amerikanische Ratingagentur Standard and Poors hatte den Kreditinstituten Deutsche Bank, Credit Suisse und Barclays schlechtere Noten gegeben. Als Begründung hieß es, dass verschärfte regulatorische Anforderungen sowie auch eher unsichere Aussichten für das wichtige Kapitalmarktgeschäft zu sehen sind.
Dies würde laut der Ratingagentur auf die Rentabilität drücken. Demnach sehe man insgesamt "steigende Risiken für die großen europäischen Banken", welche auch im Investmentbanking aktiv sind. Nun liegt die langfristige Bewertung der drei Banken bei "A" und somit nicht mehr bei "A+". Aus aktueller Sicht heraus wird der Ausblick derzeit als "stabil" gewertet.
Diese Bewertung entspricht also dem Niveau der UBS oder der US-Bank JP Morgan. Die reinen Investmentbanken Goldman Sachs (USA) und Morgan Stanley werden eine Stufe niedriger bewertet. Derzeit höher eingestuft werden die BNP Paribas (Frankreich) oder auch die HSBC (Vereinigtes Königreich). Hier spielt das Kapitalmarktgeschäft eine geringere Rolle.
Schon vor einigen Monaten hatte die Ratingagentur Standard and Poors die Herabstufung der Institute signalisiert. Damit wird die Refinanzierung der betroffenen Banken am Markt tendenziell verteuert. Die Aussichten für europäische große Banken werden dabei von Experten als "wenig rosig" beschrieben, heißt es laut der Agentur Reuters.
Unter anderem wegen der vorherrschenden Situation in der Schuldenkrise hatten zuletzt die Aktien der Geldhäuser an Wert verloren. Man sieht Institute wie etwa die Deutsche Bank wegen ihrer vergleichsweise hohen Abhängigkeit vom Investmentbanking besonders kritisch, heißt es laut der Ratingagentur. In einem Umfeld, wo die Märkte "wackelig" bleiben, die europäische Wirtschaft weiter stagniert und die Kosten für Rechtsstreitigkeiten weiter nach oben gingen, sei dies kein wirklicher Grund für einen Freudensprung.
Weiterhin drohen mit Blick auf das Kapitalmarktgeschäft verschiedene schärfere Auflagen, wie zum Beispiel eine mögliche Abspaltung des Privatkundengeschäfts, verschärfte Bonusregeln, Finanztransaktionssteuer oder etwa auch höhere Kapitalanforderungen. An den europäischen Börsen gehörten die Bankentitel am Mittwoch klar zu den Verlierern. In den vergangenen Tagen waren die Kurse für die Kreditausfallversicherungen der Banken deutlich gestiegen.
