(C) Photocapy, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Im vergangenen Jahr sind die deutschen Arbeitnehmer so spät in Rente gegangen wie seit Jahrzehnten nicht. Aus aktuellen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) geht hervor, dass berufstätige Männer im Durchschnitt gesehen mit 64,0 Jahren und Frauen mit 63,9 Jahren in Rente gingen.
Durch den späteren Renteneintritt wurden die Abschläge auf Rentenleistungen insgesamt abgemildert. Im Vorjahr 2011 fielen bei etwa 48 Prozent der Altersrentner Abschläge an. Mittlerweile scheinen sich die Deutschen länger in Arbeit zu befinden, um so die anstehenden Rentenleistungen nicht noch weiter zu schmälern, durch entsprechende Abschläge.
Wie angemerkt, konnten sich in 2011 offenbar noch 48 Prozent der Menschen einen früheren Renteneintritt vorstellen und vollzogen diesen Schritt, mit Einbußen. Im vergangenen Jahr sank die Zahl laut DRV auf 39 Prozent ab. Offenbar hegten deutlich mehr Menschen die Angst, ob sie mit ihrer Abschlagsrente über die Runden kommen werden, würden sie verfrüht in Rente gehen.
Im Vorjahr 2011 waren in Deutschland langjährig versicherte Männer noch mit im Schnitt 63,8 Jahren in Rente gegangen, bei den Frauen waren es 63,2 Jahre. Ebenfalls sieht man mit dem letzten Anstieg verbunden, dass wohl das Auslaufen der "Altersrente für Frauen" damit zusammenhängt. Unter bestimmten Voraussetzungen konnten Frauen schon mit 60 Jahren in Rente gehen. Dies ist seit vergangenem Jahr auch nicht mehr möglich. Weiterhin spielen demografische Einflüsse mit hinein.
Weil in Deutschland die Menschen immer länger arbeiten, fallen entsprechend weniger Abschläge für den vorgezogenen Ruhestand an. Im Durchschnitt gingen in 2012 Altersrentner mit Abschlägen 27 Monate vor dem regulären Rentenalter in den Ruhestand. Im Vorjahr 2011 waren es noch 36,25 Monate. Für jeden Monat vorgezogenen Ruhestand wird dabei die Rente ("dauerhaft") um 0,3 Prozent gekürzt.
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