(C) Moritz Kunert, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Im ersten Halbjahr gab es für den deutschen Neuwagenmarkt eher eine schwache Bilanz. Die Zahl der Neuzulassungen war im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um satte 8,1 Prozent auf 1,5 Millionen weiter abgesunken, teilte das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt mit. Trotz besserer Beschäftigungslage als in anderen EU-Ländern würde die "Eurokrise" verunsichern, hieß es laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA).
Zudem zeigten sich Schwächen im Firmenwagensegment. Laut den Angaben des Bundesamts wurden im vergangenen Monat Juni nur 283.000 neue Autos angemeldet. Dies waren also gleich 4,7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Unter den deutschen Marken erlitt dabei der kriselnde Autobauer Opel den größten Einbruch, mit einem Minus von 11,0 Prozent.
Volkswagen hatte ein Minus von 9,0 Prozent laut diesen Angaben einfahren müssen und BMW ein Minus von 7,1 Prozent im ersten Halbjahr. Volkswagen lag mit einem Marktanteil von etwa 21,6 Prozent aber weithin vor allen anderen Herstellern. Die vor Monaten getroffenen positiven Erwartungen traten bislang nicht in die Realität ein.
Aus aktueller Sicht schätzt man, dass in den kommenden Monaten "nicht mehr so große Abstände" zu den Vorjahreszahlen einschlagen werden. Man würde bei den Autobauern neben "statistischen Effekten" auch darauf setzen, dass die Kundschaft ihre alten Autos nun vermehrt mit neuen Autos ersetzt.
Der deutsche Chef des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann (ehemaliger CDU-Politiker), geht nach seiner eigenen Auffassung davon aus, dass sich sowohl bei den privaten Kunden als auch bei den gewerblichen Kunden derzeit ein erheblicher potenzieller Nachholbedarf aufgestaut hätte. Demnach würde das "durchschnittliche Alter" der Autos in Deutschland bei 8,7 Jahren liegen.
Im Dezember vergangenen Jahres erklärte der VDA, dass 2013 "ein hartes Arbeitsjahr" werden könnte. Der deutsche Markt habe sich mit einem Rückgang von rund zwei Prozent in diesem Jahr auf rund 3,1 Millionen Autos als "Stabilitätsanker" in Westeuropa erwiesen, sagte Wissmann. 2012 seien insgesamt 3,1 Millionen Autos registriert worden und damit drei Prozent weniger als noch im Jahr zuvor. "2013 wird ein herausforderndes Jahr für die Automobilindustrie", so Wissmann Anfang 2013. Der Pkw-Markt in Westeuropas werde voraussichtlich um weitere "drei Prozent im Vergleich zu 2012" schrumpfen.
