Snowden: US-Regierung übt Druck auf andere Länder aus


(C) Glyn Lowe, 2013, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

In einer Stellungnahme, welche auf dem Wikileaks-Portal veröffentlicht wurde, übt der Whistleblower Edward Joseph Snowden scharfe Kritik an den US-Präsidenten Barack Hussein Obama. In dem Text wirft man der US-Administration um Obama vor, Druck auf jene Staaten auszuüben, bei denen er um Schutz gebeten hätte. Diese Stellungnahme wäre damit wohl die erste öffentliche seit seiner Flucht aus Hongkong.

Noch vor wenigen Tagen hätte der US-Präsident bekräftigt, dass man kein "diplomatisches Gezerre" in seinem Fall zulassen wird. Nun habe er jedoch den Vize-Präsidenten Joe Biden damit beauftragt, die Anführer jener Länder unter Druck zu setzen, von denen er Schutz erbeten hat. Dies deshalb, damit dort Asylgesuche abgelehnt werden.

Insgesamt soll Snowden in 21 Ländern Asyl beantragt haben, darunter auch Österreich, Bolivien, Brasilien, China, Kuba, Finnland, Frankreich, Indien, Italien, Irland, Niederlande, Nicaragua, Norwegen, Polen, Spanien, Schweiz und Venezuela. Die Asylanträge wären durch die Wikileaks-Mitarbeiterin Sarah Harrison persönlich im Auftrag von Edward Joseph Snowden einem russischen Konsulatsmitarbeiter auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo übergeben worden, heißt es.

In den entsprechenden Dokumenten würden die Risiken der Verfolgung dargestellt sein, welche Snowden durch die USA drohen. Das russische Konsulat habe damit begonnen, die Anträge an die jeweiligen Botschaften in Moskau weiterzuleiten. Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin Snowden ein Bleiberecht angeboten, sofern dieser den USA nicht weiter schade.

Laut dem Geheimdienstexperten und Publizisten Erich Schmidt-Eenboom hieß es kürzlich, dass der Druck auf Snowden durch die USA erheblich steigen dürfte. “Die USA werden versuchen, ihn zu kriegen”, sagte er laut dem schweizerischen “DerBund”. Auch der emeritierte schweizerische ETH-Professor Kurt R. Spillmann gab hier zu verstehen: Die USA würden Ecuador [wo Snowden möglicherweise Zuflucht finden wollte] wirtschaftlich unter Druck setzen und auch militärische Optionen prüfen.

  
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