EU: Deutsche Bank und weitere unter Kartellverdacht


(C) Sebastien Bertrand, (symbolisch), 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Möglicherweise könnte das Kartellverfahren der EU-Kommission, wegen verbotener Absprachen bei Börsenwetten, unter anderem für die Deutsche Bank und andere internationale Investmentbanken hohen Geldbußen nach sich ziehen. Es sollen Briefe mit entsprechenden Vorwürfen an die Banken verschickt worden sein, heißt es laut Handelsblatt.

Im schlimmsten Fall könnten am Ende des Verfahrens Strafen von bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes stehen, heißt es. Schon wegen Absprachen beim Referenzzinssatz Libor (London Interbank Offered Rate) drohen ähnliche Strafen. Der Libor ist der täglich festgelegte Referenzzinssatz im Interbankengeschäft (der weltweite Handel mit Finanzinstrumenten, wie Geld, Wertpapieren, Devisen, zwischen Kreditinstituten).

Die EU-Kommission hatte wegen des Börsenwettverfahrens mitgeteilt, dass es "Hinweise" auf verbotene Absprachen geben würde. Zudem würde wohl auch der Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung im billionenschweren Handel mit sogenannten Credit Default Swaps (CDS) im Raum stehen. Die Ermittlungen dauern seit etwa zwei Jahren an.

Zu den dreizehn Kreditinstituten zählen internationale Großbanken - Deutsche Bank, Bank of America Merrill Lynch, Barclays, Bear Stearns, BNP Paribas, Citigroup, Credit Suisse, Goldman Sachs, HSBC, JP Morgan, Morgan Stanley, Royal Bank of Scotland und die USB. Seitens der Deutschen Bank wollte man sich bislang nicht zu den Vorwürfen in der Sache äußern. Im April des laufenden Jahres hieß es laut Medienberichten, dass die EU-Kommission "vorerst" nicht mehr gegen die deutsche Commerzbank ermitteln wolle.

Als Vorwurf sieht man unter anderem, dass die Großbanken Konkurrenten beim Geschäft mit den Wertpapieren behindert haben könnten. Laut EU-Kommission vermutet man, dass als Partner der verbotenen Praktiken der Finanzdaten-Dienstleister Markit und der Verband International Swaps and Derivatives Association (ISDA) mit involviert gewesen waren. Unter anderem wären die Deutsche Börse und die US-Börse Chicago Mercantile Exchange Opfer derartiger Aktionen, heißt es.

  
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