(C) Stadtarchiv Speyer, (symbolisch), 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

In Deutschland verzichten einem Medienbericht zufolge viele Personen, welche Hartz-IV-Berechtigte sind, auf entsprechende Leistungen. Als Grund nennt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mögliche Unwissenheit, Scham oder auch nur eine sehr gering zu erwartende Leistungshöhe oder -dauer.
In aktuellen Simulationsrechnungen kam heraus, welche durch das IAB vollzogen wurden, dass in Deutschland zwischen 3,1 und 4,9 Millionen Menschen in verdeckter Armut leben. Dies bedeutet, dass jene kein Hartz IV beantragen, obwohl sie wegen geringen Einkommens oder Vermögens Anspruch darauf hätten. Diesen Zahlen zufolge verzichten somit zwischen 34 und 44 Prozent der Berechtigten auf staatliche Unterstützungsleistungen, also mehr als jeder dritte.
Wie der "Tagesspiegel" zur Thematik berichtet, würde es angesichts der entwürdigenden Prozeduren auf den Jobcentern in Deutschland kein Wunder sein, dass Millionen auf Leistungen verzichten. Mit der Abschreckung durch mögliche Diskriminierung spart sich der Staat pro Jahr mindestens 20 Milliarden Euro.
Mit Blick auf die offizielle Arbeitslosenstatistik, welche einige Personen auch unter dem Motto sehen "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast", hieß es laut der Leipziger Volkszeitung, dass die offizielle Statistik und die reale Arbeitslosigkeit in Deutschland zwei verschiedene Welten sind. Seitens des Parteivorsitzenden von "Die Linke", Bernd Riexinger, hieß es, dass die Arbeitslosigkeit um etwa 320.000 höher liegen würde - neben den benannten möglichen Millionen Menschen, welche in verdeckter Armut leben sollen. Laut Riexinger wären im "Nürnberger Zahlensalat hunderttausende Arbeitslose versteckt". Demnach wären die offiziellen monatlichen Arbeitslosenzahlen "nicht mehr als rosarote Wunschzettel".
Andere Berechnungen gehen sogar von einer noch höheren Arbeitslosigkeit aus, unter Einbezug von Personen, welche durch „Beschäftigungsmaßnahmen“ und Co. aus der offiziellen Statistik "gepresst" werden.
Laut dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) würde nach einer aktuellen Auswertung im Freistaat Bayern jeder sechste („neue Arbeitslose“) offiziell in Hartz IV abrutschen. "Arbeitslosigkeit ist heute für viele gleich existenzbedrohend", kommentierte der Landeschef dazu. Diesen Zahlen zufolge waren 16,3 Prozent der „offiziell“ 420.400 Menschen, die im Jahr 2012 im Freistaat arbeitslos wurden, direkt auf die Grundsicherung angewiesen. Am stärksten betroffen waren die sogenannten "Leiharbeiter".
