DE: Riexinger meint - Zahlen bezgl. Arbeitslose sind geschönt


(C) Volker Bohn, 2010, Bild: flickr (CC BY-SA 3.0)

Die in Deutschland entbrannte Debatte über Manipulationen bei der Arbeitslosen-Vermittlung in der Bundesagentur für Arbeit (BA) kommt wohl noch nicht so schnell zum erliegen. Verschiedene Medien spekulierten gar über ein wahlgerechtes Aufpolieren der Zahlen. Seitens der Opposition hieß es durch den Parteivorsitzenden von "Die Linke", Bernd Riexinger, dass er der Agentur eine "Beschönigung" der Arbeitslosenzahlen vorwirft.

Dieser beruft sich demnach auf Zahlen der BA, welche die offizielle Statistik und die reale Arbeitslosigkeit in Deutschland ausweisen. Diesen Auswertungen zufolge liegt die Arbeitslosigkeit derzeit um etwa 320.000 Personen höher als offiziell bekanntgegeben wird.

"Offenkundig sind auch die Arbeitslosenzahlen geschönt", sagte er der "Leipziger Volkszeitung". Seinen Worten zufolge wären im "Nürnberger Zahlensalat hunderttausende Arbeitslose versteckt". Die Politik würde die Zahlen statistisch herunter tricksen.

Die offiziellen monatlichen Arbeitslosenzahlen sind demnach "nicht mehr als rosarote Wunschzettel". Der Parteivorsitzende Bernd Riexinger forderte der Zeitung zufolge, dass der Sozialausschuss des Bundestags den Arbeitsagentur-Chef vorlädt. Es müsste Aufklärung über die Ungereimtheiten eigefordert werden. Auch wäre der Einsatz einer externen Untersuchungskommission denkbar.

Die offizielle und wohl durch diverse Strömungen politisch beeinflusste Arbeitslosigkeit in Deutschland erreichte laut der "Präsentation" durch den Chef der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, im Juni eine „neue Bestmarke“. Demnach hätte sich die Arbeitslosigkeit um 72.000 verringert - im Vergleich zum Vorjahresmonat war sie aber um 56.000 gestiegen. Insgesamt waren im Juni nach der offiziellen Statistikverwurstung 2,865 Millionen Menschen arbeitslos.

Wie es in aktuellen Auswertungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) heißt, würden in Deutschland auch Millionen Menschen auf Hartz IV verzichten, und in verdeckter Armut leben. Dies unter anderem wegen Unwissenheit, Scham oder auch nur sehr geringe zu erwartende Leistungshöhe oder -dauer. Der Staat spare so jährlich Milliarden ein, heißt es.

  
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