(C) Fdp nds, 2009, Bild: Wikipedia (CC BY 3.0)

Junge Menschen in südeuropäischen Staaten sollten sich laut dem Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) in Deutschland ausbilden lassen. In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" gab Rösler zu verstehen: "Kommt nach Deutschland! Macht bei uns eine Berufsausbildung!". Demnach gibt es in Deutschland Zehntausende freie Ausbildungsplätze, die besetzt werden könnten.
Er merkte zur Thematik an, dass es zwar keine leichte Entscheidung für Schulabgänger wäre, in ein fremdes Land drei Jahre zu gehen. Doch die Tür für Personen aus Südeuropa würde Rösler zufolge aufstehen. Südeuropäer wären "willkommen", merkte er an. Auch solle die deutsche Bundesregierung deutlich machen, dass junge Südeuropäer in Deutschland die Perspektive hätten, um so "als Fachkräfte zu bleiben".
Ebenfalls hatte Rösler den geplanten Gipfel zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit im Bundeskanzleramt für gut befunden. Dieser Gipfel sei demnach ein klares Signal, "dass Europa zusammensteht". Dies dann, wenn es darum geht, "eines der größten Probleme zu lösen", meint der Bundeswirtschaftsminister.
Würde es nicht gelingen die hohe Jugendarbeitslosigkeit in der EU zu beseitigen, dann müsste man von einer "verlorenen Generation sprechen", so Rösler. Im Vorfeld hatte auch schon die deutsche Arbeitsministerin, Ursula von der Leyen (CDU), dafür geworben, junge Menschen nach Deutschland zu bringen und gleichsamt, wie weitere Personen, von einer "verlorenen Generation" gesprochen. (mehr hier)
An dem geplanten Treffen mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wolle auch der französische Präsident Francois Hollande, EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso sowie die Arbeitsminister aller Mitgliedstaaten teilnehmen, aus Deutschland also auch Ursula von der Leyen.
Rösler mahnte ebenfalls "strukturelle Reformen" in den jeweiligen Ländern an, aus denen man junge Menschen nach Deutschland holen möchte. "Nur mit Arbeitsmarktreformen und mehr Flexibilität werden wir die Jugendarbeitslosigkeit langfristig beseitigen", sagte Rösler laut "Welt am Sonntag".
Gleichzeitig soll eine "Initiative" der deutschen Bundesregierung gestartet werden, um so mehr Arbeitsplätze in europäischen Krisenländern zu schaffen. In der folgenden Woche werde man laut Rösler einen Vertrag mit Spanien unterzeichnen. Damit sollen kleine und mittelständische Unternehmen Kredite bekommen. Dies wäre demnach auch ein Modell für andere Staaten in Südeuropa.
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