(C) francois, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Mit Blick auf Frankreich hat dort eine Verbraucherschutzorganisation den Diensten Twitter, Facebook oder auch Google+ mit einer Klage gedroht, wegen Verstößen gegen den Datenschutz. Würden die Unternehmen nicht innerhalb von drei Wochen ihre Nutzungsbedingungen entsprechend an das französische Recht anpassen, dann behält man sich die Möglichkeit der Klage vor, teilte die Verbraucherschutzvereinigung UFC-Que Choisir mit.
Die Nutzungsbedingungen der Unternehmen bezeichnete man als "rätselhaft" und "unlesbar". Die Forderung ist klar, die Nutzer müssten Herr über ihre Daten bleiben. Der Präsident der Organisation, Alain Bazot, gab laut Medienberichten zu verstehen, dass der aktuell gefahrene Umgang mit den Nutzerdaten gruselig sei.
Die drei Dienste gehen derart mit persönlichen Daten um, dass es ihm "kalt den Rücken" hinunterlaufe. Seiner Ansicht nach würde es eine "krakenartige Erfassung" von Nutzerdaten geben. Dieses Vorgehen sei "undurchsichtig". Die Nutzung würde so ad infinitum (bis ins Unendliche) gehen.
Das dreiwöchige Ultimatum sei den US-Mutterhäusern von Google und Twitter sowie auch Facebook in Irland zugestellt worden, heißt es. Die Netzwerke hätten einen "unstillbaren Hunger" nach Daten, sagte auch Amal Taleb vom juristischen Dienst der UFC-Que Choisir. Unter anderem dieser hatte die Nutzungsverträge analysiert.
Erst kürzlich hatte die französische Datenschutzbehörde Cnil dem US-Konzern Google mit Strafzahlungen wegen Datenschutzverstößen gedroht. Man bemängelte hier auch die neuen Datenschutzbestimmungen, welche seit März in Kraft sind. Man lässt sich das Recht einräumen, Daten der Nutzer übergreifend auszuwerten. Dabei wird jedoch nicht genauer darüber aufgeklärt, was mit den Daten passiert. (mehr hier)
Bezüglich "Irritationen beim Datenschutz" gab es auch in anderen Belangen Meldungen. Kürzlich hatte der mittlerweile ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Edward J. Snowden laut "Guardian" Dokumente zu Spähaktionen der NSA übermittelt. Mit dem geheimen Überwachungsprogramm unter dem Titel "Prism" hat sich die NSA Zugang zu Daten großer Internetkonzerne wie Facebook, Google, Microsoft, Apple, Yahoo und AOL verschafft, hieß es. Die National Security Agency kann so den Angaben zufolge das Kommunikationsverhalten von Nutzern weltweit auswerten.
