EU: Reiche Staaten müssen mehr Solidarität zeigen


(C) WEF, 2007, Bild: flickr (CC BY-SA 2.0)

Wegen der Jugendarbeitslosigkeit haben EU-Politiker nun zu "mehr Solidarität" aufgerufen. Die EU-Kommission verlangt demnach von Unternehmen wie auch Bürgern in den scheinbar wohlhabenderen Mitgliedsstaaten ein solidarisches Zeichen.

Die eingesetzte EU-Kommissarin Viviane Reding sagte laut Welt am Sonntag: "Europa hilft, aber was können Bürger und Unternehmen tun, um Europa zu helfen?". Vor den Europa-Wahlen soll demnach ein humanistischeres Bild für die EU geformt werden.

Zuvor hatten weitere Politiker, wie in Deutschland der Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) oder die Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) dafür geworben, scheinbar abgesprochen, dass man mehr gegen die "Jugendarbeitslosigkeit" unternehmen wolle. (mehr hier)

Reding merkte laut Welt ebenfalls an: "Wäre es nicht denkbar, dass Europäer in den Staaten, denen es wirtschaftlich besser geht, eine Solidaritätspatenschaft für junge Arbeitslose in den wirtschaftlich angeschlagenen Staaten übernehmen?". Mit der sprachlichen Rhetorik soll scheinbar in den Köpfen verfestigt werden, dass es einen "Europäer" geben würde.

Laut EU könnten junge Arbeitslose aus Krisenstaaten Praktikas, Sprachkurse oder andere Fortbildungen im EU-Ausland wahrnehmen und müssten dafür umher siedeln. In Deutschland warb man dafür, dass dort junge Menschen aus Krisenstaaten eine Ausbildung/Arbeit aufnehmen könnten, da viele Stellen frei wären.

Mit Blick auf die Unternehmen sagte die EU-Kommissarin, dass entsprechende Ausgaben für diese als "Investition in die Zukunft" zu sehen wären. Die Kosten würden sich lohnen. Wegen dem "wachsenden Fachkräftemangel" in Europa und der sinkenden Geburtenrate könnte ein gemeinsames solidarisches Vorgehen von EU, Bürgern und Unternehmen „Europa aus der Krise helfen“, heißt es.

Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger forderte die deutsche Wirtschaft zum handeln auf. Diese solle mithelfen, auch in anderen Ländern das deutsche bewährte System der dualen Berufsausbildung zu etablieren. Laut Oettinger würde dies ein sinnvoller Weg sein, da das deutsche duale Ausbildungssystem mit großer Praxisnähe verbunden ist.

Hier nannte er auch konkrete Unternehmen, wie BASF oder Bayer. Weitere deutsche Unternehmen wie VW, Daimler oder auch Siemens, die in europäischen Mitgliedsländern vertreten sind, könnten mit ihren Produktionsstätten vorangehen. Reding zufolge müsste "der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit" die oberste Priorität in Europa sein.

  
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