ThyssenKrupp

Nachdem der deutsche ThyssenKrupp-Konzern bereits in der Vergangenheit für verschiedene Irritationen gesorgt hatte, steht nun laut Medienberichten das europäische Stahlgeschäft im Fokus. Zuvor hatte es ein Milliardendesaster mit den Übersee-Werken gegeben. Aber auch Kartellverstöße und Korruptionsvorwürfe schlugen ein.
Neben den geplanten 2000 Jobs die abgebaut werden sollen, stehen möglicherweise weitere 1800 Stellen auf der Liste, welche durch die Veräußerung von Beteiligungen abgestoßen werden könnten. Medienberichten zufolge wären darunter auch Werke des Bereichs Electrical Steel in Gelsenkirchen, Frankreich und Indien.
Die "Rheinische Post" berichtete, dass Thyssen-Krupp einen Teilverkauf der europäischen Stahlsparte prüfen würde. Man hatte dazu folgendes zitiert: "Entsprechende Möglichkeiten werden gerade sondiert". Zuvor hatte die Süddeutsche-Zeitung berichtet, dass es nach dem beschlossenen Verkauf der Stahlwerke in Übersee möglicherweise auch Überlegungen zur Trennung vom gesamten Stahlgeschäft mitsamt der etwa 27600 Beschäftigten in Europa geben könnte.
Der Konzern hatte einen solch drastischen Vorstoß jedoch zurückgewiesen. Seitens der Arbeitnehmervertreter nimmt man Heinrich Hiesinger beim Wort. "Ich habe überhaupt keine Hinweise darauf, dass ein Komplettverkauf oder von größeren Teilen geplant ist", sagte Konzernbetriebsratschef Wilhelm Segerath der Wirtschaftsnachrichtenagentur Reuters kürzlich. Würde dies wirklich hinter dem Rücken der Arbeitnehmervertreter vorbereitet werden, wäre das ein "Unding".
Mit Blick auf die Werke in Brasilien und den USA wolle man diese laut Heinrich Hiesinger (Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp AG) lieber heute als morgen abstoßen. Nach letzten Informationen wolle man die Werke wohl noch im laufenden Geschäftsjahr 2012/13 verkaufen.
Im vergangenen Jahr hatte der Konzern einen Verlust von fünf Milliarden Euro eingefahren. In gleicher Höhe gibt es auch noch einen Schuldenberg. Mittel für Investitionen in neue Wachstumsgeschäfte sind eher begrenzt. Die Eigenkapitalquote von Thyssen-Krupp liegt bei nur etwa 9,5 Prozent.