Medien: NSA spionierte auch EU aus


NSA

Wie der Spiegel berichtet, sollen US-amerikanische Geheimdienststrukturen nicht nur massig Daten über etwa Internetkommunikationen abgreifen, sondern gar gezielt Gebäude der Europäischen Union ausspionieren. Dies würde aus einem geheimen Dokument hervorgehen, welches der Enthüller Edward J. Snowden entwendet hat. Dieser befindet sich derzeit in Russland.

In einem solchen Dokument aus dem Jahr 2010 heißt es unter anderem, dass die diplomatische Vertretung der EU in Washington bespitzelt wurde. Es wurden Wanzen in dem Gebäude installiert und das interne Computernetzwerk wurde infiltriert. Mit diesem Vorgehen sollen sich die US-Amerikaner nicht nur Zugang zu Besprechungen in Räumlichkeiten der EU verschafft haben, sondern ebenfalls auf interne Dokumente und Emails auf Computern.

Bereits seit einigen Wochen werden nun verschiedene Details an die Öffentlichkeit gebracht. Unter anderem hätte der britische GCHQ (Government Communications Headquarters) bei G-20-Treffen auch Personen gezielt in spezielle Internetcafes gelotst, um diese ausspionieren zu können. Mit dem Programm Tempora sollen die Briten weltweit Telefon- und Internetverbindungen überwachen.

Snowden: NSA späht Internet- und Mobilfunknutzer in Asien aus

Spionage G-20: Türkei bestellt britischen Diplomaten ein

Auch Briten spionieren bis die Schwarte kracht

Eenboom zu Fall Snowden: Geheimdienste kannten Spähaktionen

Die Attacken auf EU-Einrichtungen würden laut dem deutschen Magazin eine "weitere Ebene" der Spionageaktivitäten der NSA (National Security Agency) zeigen. Aus Unterlagen soll ebenfalls hervorgehen, dass die EU-Vertretung bei den Vereinten Nationen attackiert wurde.

Ebenfalls soll der US-amerikanische Nachrichtendienst für einen Lauschangriff verantwortlich sein, der in Brüssel stattfand. Vor mehr als fünf Jahren hätten demnach Sicherheitsexperten festgestellt, dass es zu fehlgeschlagenen Anrufen kam. Dies betraf laut Spiegel eine Fernwartungsanlage im Justus-Lipsius-Gebäude. Hier sitzen der EU-Ministerrat und der Europäische Rat. Die zurückverfolgte Spur des Anrufers führte demnach ins Nato-Hauptquartier.

In einer weiterführenden Analyse kam offenbar heraus, dass die Attacken auf die Telekommunikationsanlage aus einem speziellen Bereich der Nato-Einrichtung her entsprungen waren. Dieser abgeschirmte Bereich wird von Experten der NSA genutzt, heißt es. Nach Überprüfungen der Fernwartungsanlage kam wohl heraus, dass diese mehrmals aus dem Nato-Komplex angerufen und auch erreicht worden war.

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte