Berlin: Polizei erschießt nackten Mann


Berlin

Nachdem in der deutschen Hauptstadt Berlin ein nackter Mann erschossen worden war, hat die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) dieses Verhalten verteidigt. Der Vorfall ereignete sich vor dem Roten Rathaus. Kein Polizeimitarbeiter würde es sich leicht machen, auf einen anderen Menschen zu schießen, verlautbarte der Berliner Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Bodo Pfalzgraf, gegenüber RBB.

Seinen Worten zufolge wäre es nicht möglich, alle Beamten zu Kampfkünstlern oder Sportschützen auszubilden, damit in einer solchen Situation auf Arme oder Beine geschossen werden könne. Tödlich getroffen wurde der nackte Mann, mit einem Messer in der Hand, jedoch am Oberkörper. Er verstarb noch im Rettungswagen.

Die Person soll sich Medienberichten zufolge erst selbst verletzt und nachfolgend Drohungen ausgestoßen haben. Nachdem er nicht auf Aufforderungen der deutschen Polizeibeamten reagierte, das Messer fallenzulassen, wurde durch einen Polizisten ein Schuss abgegeben. Dieser hatte den nackten Mann wohl derart schwer verletzt, dass er kurze Zeit darauf verstarb. Laut Berliner-Zeitung waren weitere acht Personen der Polizei bei Schussabgabe vor Ort.

Derweil kam in deutschen Medien Kritik auf, ob die Situation nicht hätte anders gelöst werden können, als den nackten Mann zu erschießen. Zumindest würden andere technische Mittel zur Verfügung stehen, um eine solche Situation lösen zu können. Der Polizeigewerkschafter merkte aus seiner Sicht zur Sache an, dass es in solch scheinbaren "Extremsituationen" keine Rolle mehr spielen würde, welches Krankheitsbild der erschossene nackte Mann offenbar hatte.

Der Polizeigewerkschafter merkte weiter an, dass wenn am Ende "jemand mit der Waffe auf einen losgeht, dann ist auch das staatliche Gewaltmonopol gefragt". Man könne nach dieser Annahme nicht alle Konflikte der Welt sprachlich lösen.

Das bereits im Internet verbreitete Video von dem Vorfall löste Protest und Empörung bei Politikern aus. Der Unionsfraktionsvize Michael Kretschmer (CDU) sagte laut Focus, dass so etwas nicht gepostet werden darf. Eine Plattform wie Facebook müsse demnach sofort reagieren, um derartige Inhalte aus dem Netz zu nehmen. Die deutsche Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) gab an: "Offenbar reichen die technischen Instrumente und die Teams, die Inhalte der Seiten angeblich rund um die Uhr prüfen, nicht aus".

  
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