(C) Brenda Benner, U.S. Army, 2007, Bild: Wikipedia (PD; WK)

Mittlerweile scheint der Verlust von Drohnen der Bundeswehr höher zu liegen, als zuletzt bekannt geworden war. Aus einer Aufstellung der Homepage des Bundesverteidigungsministeriums geht demnach hervor, dass von 137 Drohnen 52 abgestürzt waren, 50 bei Unfällen irreparabel beschädigt wurden und 35 weitere als vermisst gelten.
Vor etwa einer Woche hieß es seitens des Ministeriums noch, dass die Gesamtverluste auf 124 beziffert werden, berichtete nun die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Man teilte der Zeitung mit, dass "in wenigen Fällen" eine Entwendung [der Drohnen] im Einsatzgebiet durch Dritte nicht ausgeschlossen werden könne.
In der Liste enthaltene Drohnen konnten etwa wegen des Zerstörungsgrades nicht mehr geortet werden, sie gingen in unzugänglichen Gebieten nieder oder konnten wegen Bedrohungslagen nicht geborgen werden. Insgesamt würde die Bundeswehr laut Aufstellung des Ministeriums derzeit noch über 582 unbemannte Luftfahrzeuge: 290 ALADIN, 43 KZO, 81 LUNA, 164 MIKADO, 3 HERON 1, 1 EURO HAWK verfügen.
Zuletzt hatte sich in Deutschland der Verteidigungsausschuss als Untersuchungsausschuss konstituiert. Damit solle das gescheiterte Drohnen-Projekt Euro Hawk unter die Lupe genommen werden. Im Mai war das umstrittene Projekt wegen "technischer Probleme" gestoppt worden. Bis zum Stopp wurden Steuergelder von mehr als 500 Millionen Euro verbrannt.
Rainer Arnold, Bundestagsabgeordneter und Verteidigungsexperte der SPD, gab gegenüber der FAS zu verstehen: "Für mich nährt dieser Vorgang den Verdacht, dass der Minister alle Informationen unterdrückt hat, die seiner Absicht zuwiderliefen, zügig Kampfdrohnen zu beschaffen."
Wie de Maizière sprach sich zuletzt auch Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) für die schnelle Anschaffung von sogenannten Kampfdrohnen aus: "Unsere Soldaten müssen einen technologischen Vorsprung vor ihren Gegnern haben, denen oft jedes Mittel zur Tötung recht ist", warb er für die Anschaffung derartiger Technologie gegenüber der "Welt am Sonntag".
