(C) Pacco, 2008, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Kurze Zeit nach dem Blutbad mit fast 30 Toten in der nordwestchinesischen Unruheregion Xinjiang, haben nun Exil-Uiguren eine unabhängige Untersuchung zur Sache gefordert. Einen Tag nach den heftigen Ausschreitungen in Lukqun nahe der Oasenstadt Turpan, wo man das Feuer eröffnete, wurde ein früherer Zwischenfall mit 12 getöteten Uiguren bekannt.
Die Uiguren bilden die größte turksprachige Ethnie im chinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang (im äußersten Westen der Volksrepublik China). Verschiedene Menschenrechtler hatten sich über die jüngsten Vorkommnisse besorgt gezeigt. Man machte die chinesische Unterdrückung der muslimischen Minderheit für die Eskalation verantwortlich.
Aus München konnte vernommen werden, wo sich der Weltkongress der Uiguren befindet, dass man unabhängige Ermittlungen zur Sache einfordert. Derartige Zwischenfälle müssten in Zukunft vermieden werden, heißt es. Der dem Broadcasting Board of Governors (BBG) unterstehende US-amerikanische Radiosender "Radio Free Asia" hatte auch von angeblichen Irritationen in Ghorachol berichtet.
Hier wäre es vor geraumer Zeit zu einer Explosion gekommen. Nachdem Hausdurchsuchungen vollzogen wurden, sei eine Gruppe von Uiguren bei der Flucht vor der Polizei umzingelt worden. Diese Gruppe hätte dann angeblich einen Sprengsatz gezündet. Danach wären einige der Personen festgenommen worden. Einige der Personen hatten sich selbst in die Luft gesprengt und einige andere wären entkommen.
In den staatlichen Medien Chinas war zur Thematik (Explosion) bislang nichts bekannt geworden. Ebenfalls gab es keine näheren Angaben bezgl. des Blutbads mit 27 Toten. Offiziellen Angaben zufolge hätten angeblich "messerschwingende Unruhestifter" Polizeiwachen, eine Baustelle und Amtsgebäude angegriffen.
Die Polizei habe zehn Leute erschossen, da diese im Vorfeld 17 Menschen getötet hätten, so die offiziellen Darstellungen. Unter den Toten wären demnach auch neun Polizisten und Wachleute. Die Zeitung "Huanqiu Shibao" (unter der Schirmherrschaft der "Volkszeitung") sprach von einem "brutalen Terrorakt". Die Unruhestifter wären demnach "Feinde des ganzen Volkes in Xinjiang, insbesondere der Uiguren".
Rückblickend gab es immer wieder Unruhen in der Region. Im Oktober 2009, etwa drei Monate nach schweren Unruhen, kam es zu Verurteilungen durch die chinesische Justiz. Im Schnellverfahren hatte man die ersten an den Unruhen beteiligten Uiguren zum Tode verurteilt, ein weiterer wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Das Gericht in Ürümqi (Hauptstadt des Uigurischen Autonomen Gebietes Xinjiang) sah es jeweils als erwiesen an, dass sich die Angeklagten des Mordes und teilweise der Brandstiftung und des Raubes schuldig gemacht hätten.
