(C) Nicolas Raymond, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Seitens der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP spricht man sich für eine verstärkte Förderung der deutschen Sprache aus. In einem Antrag fordert man, in Abstimmung mit den Bundesländern entsprechende Sprachstandtests für alle Kinder im Alter von vier Jahren einzuführen.
Bei Bedarf sollten auch gezielte Sprachprogramme innerhalb wie außerhalb der Schulen angeboten werden, heißt es. Vor allem für Kinder mit Migrationshintergrund müssten die Initiativen zum Erwerb der deutschen Sprache weiter gefördert werden. Seitens der Union und FDP drängt man zudem darauf, dass "Deutsch" in den Institutionen der Europäischen Union als gleichberechtigte Arbeitssprache akzeptiert wird.
Ebenfalls müsse an den Hochschulen die Sprache "Deutsch" als Wissenschaftssprache gestärkt werden. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP fordern zudem, im Rahmen des Auslandsschulgesetzes geeignete Maßnahmen zu treffen, um das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz auf hohem Niveau zu unterstützen. Im März 2013 billigte das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf für ein Auslandsschulgesetz.
Im Antrag "Deutsche Sprache fördern und sichern" (Drucksache 17/14114) heißt es unter anderem: "Die deutsche Sprachgemeinschaft ist wirtschaftlich die drittstärkste der Welt und die wirtschaftlich stärkste in Europa. Dennoch hat Deutsch im täglichen Betrieb der [Europäischen Union] und ihrer Kommissionen sowie im Wirken der [Europäischen Union] nach außen nicht die gleiche Bedeutung wie Englisch und Französisch. Die deutsche Sprache ist eine von 23 gleichberechtigten Amtssprachen und neben Englisch sowie Französisch eine der drei Arbeitssprachen der Europäischen Union."
"Faktisch hat jedoch eine Reduzierung auf zwei Arbeitssprachen - nämlich Englisch und Französisch - stattgefunden. Die Folge ist, dass viele beratungs- und entscheidungsrelevante EU-Dokumente entweder gar nicht oder nur unvollständig in deutscher Sprache vorgelegt werden. Dadurch wird unsere Sprache im europäischen Politikbetrieb zunehmend verdrängt."
Auch den Verlust der deutschen Sprache in der Wissenschaft hatten Politiker und Kulturinstitutionen erst im Januar 2013 beklagt. Der zunehmende Gebrauch des Englischen sei "ein falsch verstandenes Gleichheitsdenken", sagte die Vorsitzende des Kultusausschusses des Bundestages, Monika Grütters (CDU), der Zeitung "Welt am Sonntag". Ebenfalls hatte sich der Deutsche Kulturrat e.V. für eine Rückbesinnung auf das Deutsche ausgesprochen. "Englisch suggeriert manchmal auch Internationalität. Und kaschiert doch nur einen Etikettenschwindel", sagte der Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann der Zeitung.
