China: Schutzzölle gegen chemische Importe aus der EU


(C) Jack Zalium, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Seitens Chinas hatte man nun im Handelsstreit mit der EU Schutzzölle auf "bestimmte" Chemie-Importe angekündigt. Das Handelsministerium von Peking gab zu verstehen, dass Toluidin, welches zur Herstellung von etwa Farbstoffen, Medikamenten oder Düngemittel verwendet wird, bei der Einfuhr mit einem Zoll von bis zu 36,9 Prozent belegt werden soll.

Ausgenommen davon soll nur der deutsche Chemiekonzern Lanxess sein. Für diesen solle der Zoll 19,6 Prozent betragen, heißt es. Vor etwa einem Jahr hatte China Untersuchungen eingeleitet, ob die Importe von Toluidin aus der Europäischen Union zu Dumpingpreisen ins Land kommen. Das Handelsministerium in Peking teilte nun mit, dass dies durchaus der Fall ist. Demnach hätte die Toluidin-Industrie des Landes (China) "materielle Schäden" erlitten.

Aktuell streiten sich die EU und China über eine Vielzahl von Handelsthemen. Anfang Juni hatte die EU vorläufige Schutzzölle auf die Einfuhr chinesischer Solarmodule verhängt. Es geht dem Wert der Einfuhren nach um das größte Anti-Dumping-Verfahren, das die EU bislang je eingeleitet hat. Darauf hatte China mit der Prüfung von Schutzzöllen auf etwa Wein aus Europa reagiert. 2011 exportierte China laut Kommission für 21 Milliarden Euro Solarmodule in die Union.

Auch könnten möglicherweise Strafzölle auf Luxus-Autos aus der EU folgen, wovon wohl speziell deutsche Autobauer betroffen wären. Ebenfalls gibt es zu verschiedenen anderen Waren auf beiden Seiten Verfahren. Wirtschaftsvertreter und Politiker warnten vor einem eskalierenden Handelskrieg mit China.

Im vergangenen Jahr war der Handel zwischen China und der EU um etwa 3,7 Prozent geschrumpft. Dies im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Importe aus der EU stiegen laut Peking um 0,4 Prozent an, die Exporte nach Europa gingen um 6,2 Prozent zurück.

Kürzlich hatte die EU-Kommission mitgeteilt, dass man bei der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf gegen chinesische Zölle auf Stahlrohre vorgehen wolle. Die Zölle zwischen 9,7 Prozent und 11,1 Prozent behinderten den Zugang zum chinesischen Markt erheblich, hieß es.

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte