Brasilien: Proteste halten an


(C) Andre Gustavo Stumpf, 2013, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Im südamerikanischen Brasilien (zug. BRICS-Staaten) ist es erneut zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen. Medienberichten zufolge wurden in Belo Horizonte, am Rande des Halbfinales des Confederation Cups, einige der etwa 40.000 Protestler von Sicherheitskräften mit Tränengas auseinandergetrieben.

Augenzeugen berichteten auch von Schlagstockeinsätzen und anderen Irritationen. Tränengas wurde auch eingesetzt, als etwa Personen Gitterbarrieren vor der Spielstätte entfernen wollten. Ebenfalls gab es in zahlreichen anderen Städten Brasiliens Demonstrationen. Diese richten sich unter anderem auch gegen die Verschwendung von Steuermitteln oder soziale Missstände, sowie die Kürzung der Sozialausgaben und die Korruption in der Politik.

Erst am vergangenen Mittwoch war der brasilianische Senat zusammengekommen, um den Protestlern entgegenzukommen. Man stimmte Medienberichten zufolge für eine Verschärfung des Strafrechts. Damit solle theoretisch Korruption als "ruchloses Verbrechen" gebrandmarkt werden. Nach tagelangen Sozialprotesten hatte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff ihren Kritikern einen Dialog angeboten und ihre Landsleute zur Einheit aufgerufen. Jene Maßnahmen schienen die Proteste aber nicht vollends abflauen zu lassen.

Mit Blick auf Belo Horizonte (Hauptstadt des Bundesstaates Minas Gerais) hatten Teile der Protestler etwa zwei Autogeschäfte geplündert. Auch wurden im Verlauf der Proteste Straßen blockiert und ein Bus in Brand gesteckt. Mehrere Personen seien laut Polizeiangaben festgenommen worden. Es gingen auch erneut Menschen in Rio de Janeiro, São Paulo oder auch Curitiba auf die Straßen.

In Rio de Janeiro kam es kürzlich zu einer Schießerei, bei der laut Medienberichten sechs Zivilisten und ein Polizist getötet wurden. Offiziellen Angaben zufolge wäre eine Demonstration in Diebstählen und Plünderungen gemündet. Die Eliteeinheit der Polizei, Batalhão de Operações Policiais Especiais (BOPE), war gegen Slum-Bewohner vorgegangen, die Autofahrer ausraubten, während diese durch die Demonstration in einem Stau festsaßen.

  
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