(C) Yutaka Tsutsumi, M.D, 2006, Bild: Wikipedia (PD WK)

Laut Angaben von deutschen Wissenschaftlern aus Greifswald, würde eine Genvariante vor einer Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori schützen können. Demnach hätte man festgestellt, dass Probanden, welche nicht infiziert waren, häufig eine genetische Veränderung im sogenannten TLR1-Gen (Toll like Receptor 1) trugen.
Die Greifswalder Forscherin Julia Mayerle sagte laut deutscher Presseagentur (dpa), dass diese Veränderung eine Rolle für die angeborene Immunität spielt. Man habe diese bestimmte Genvariante aus einer Untersuchung von knapp 11.000 Probanden aus zwei Studien identifizieren können - man untersuchte Blutproben, heißt es.
Die Genvariante würde wohl entscheidend dafür sein, dass sich das Helicobacter pylori im Magen an die Schleimhaut binden kann und somit einen Menschen infiziert. Die Studie (Assoziationsstudie - GWAS - an 10.938 Menschen aus Vorpommern und den Niederlanden) wurde im Journal of the American Medical Association veröffentlicht. Daten für die Studie stammten auch aus der Study of Health in Pomerania (SHIP), einer Langzeituntersuchung der Bevölkerung Vorpommerns.
Diese nun erzielten Ergebnisse könnten für die Entwicklung zukünftiger Impfstrategien gegen Helicobacter pylori wichtig sein, heißt es. Das benannte "Helicobacter pylori" ist etwa auch für die Entstehung von Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren verantwortlich. Ebenfalls kann es zu Magenkrebs kommen. Seitens der WHO (Weltgesundheitsorganisation) wäre dieses Bakterium das einzige, welches gesichert eine Krebserkrankung auslösen kann, so die Greifswalder Forscherin Julia Mayerle.
Im Jahr 1982 hatten Barry Marshall und Robin Warren in Australien das spiralförmige Bakterium entdeckt. Im Jahr 2005 wurden sie mit dem Nobelpreis für Physiologie und Medizin ausgezeichnet. Der Erreger kann mittlerweile schon problemlos nachgewiesen und entsprechend auch mit Antibiotika bekämpft werden.
Das sog. Helicobacter pylori ist ein gramnegatives (Gram-Färbung), mikroaerophiles (eine Eigenschaft von aeroben Mikroorganismen) Stäbchenbakterium, das den menschlichen Magen besiedeln kann. Der spiralig gekrümmte Keim bewegt sich mittels seiner Geißeln fort. Es handelt sich um einen vollständig sequenzierten Organismus.
