Bericht: Auch CIA trainiert syrische Rebellen


(C) Rami Alhames, 2013, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Was schon seit längerer Zeit spekuliert wurde, hatte nun die Zeitung "Los Angeles Times" angesprochen. Demnach soll auch der US-amerikanische Auslandsnachrichtendienst Central Intelligence Agency (CIA) am Training sogenannter "Rebellen", welche in Syrien aktiv sind, beteiligt sein. Die CIA und das Weiße Haus wollten den Bericht bisher nicht offen kommentieren.

Jene Individuen würden ebenfalls durch Eliteeinheiten in US-Stützpunkten in der Türkei oder auch Jordanien für ihren Kampfeinsatz trainiert werden, heißt es. Darunter sei auch das Training an panzerbrechenden Waffen und Luftabwehrraketen. Die Zeitung hatte sich für ihre Berichterstattung auf namentlich nicht genannte Personen, US-Beamte und Rebellenführer, berufen. Die USA stationierten unterdessen 750 zusätzliche Soldaten in Jordanien.

Die speziellen Programme zum Training an panzerbrechenden Waffen und Luftabwehrraketen würden laut diesen Angaben jeweils um die zwei Wochen laufen - in Gruppen von 20 bis 45 Personen. Angeblich begannen sie erst im November "2012" damit. Weiter heißt es, dass rund "5000" Personen der FSA ("Freie Syrische Armee") an modernen Waffensystemen ausgebildet werden sollen.

Bei der Freien Syrischen Armee handelt es sich um eine bewaffnete Gruppierung, welche der Opposition zugeschrieben wird. Sie umfasste, laut ArabNews.com, im April 2013 etwa 140.000 bewaffnete Kämpfer. Der Oberbefehlshaber (de jure) ist Riad al-Asaad, ein ehemaliger Oberst der syrischen Luftwaffe. Der Oberbefehlshaber (de facto) ist der Brigadegeneral Selim Idriss (ehemaliger syrischer Brigadegeneral). Seit ("spätestens") Mai vergangenen Jahres wurden Kämpfer der Freien Syrischen Armee und andere Einheiten der syrischen Opposition vom türkischen Geheimdienst trainiert und bewaffnet, berichtete etwa der britische "Telegraph".

Laut einem Militär aus Jordanien hätte Washington kürzlich zusätzliche Berater und Ausbilder nach Jordanien geschickt, um so das Ausbildungsprogramm auszuweiten. Rebellen sollen dazu in die Lage versetzt werden, eine Flugverbotszone (ein Luftraum, in dem aus militärischen Gründen sämtliche Flugbewegungen von Luftfahrzeugen verboten sind) und Pufferzonen entlang der jordanisch-syrischen Grenze zu verteidigen, heißt es. Der jordanische Informationsminister Mohammed Momani kündigte laut der Nachrichtenagentur AFP Mitte April 2013 die Entsendung von 200 US-Soldaten nach Jordanien an. Sie sollten die jordanische Armee "angesichts der sich verschärfenden Lage in Syrien" unterstützen.

In Jordanien sollen kürzlich auch F-16-Kampfjets und Patriot-Luftabwehrraketen stationiert worden sein. Nach einem Manöver (Eager Lion) hätte man seitens des Pentagons beschlossen, "auf jordanischen Wunsch hin", einige Kampfflugzeuge und Patriot-Raketen "dort zu belassen". Auch in der Türkei sind bereits mehrere Patriot-Systeme stationiert. Vor dem Manöver hieß es, dass wohl noch nicht feststünde, ob im Rahmen von “Eager Lion” verlegtes Material in Jordanien verbleiben wird. (mehr hier)

Seitens der britischen Regierung gab man unterdessen bekannt, dass noch keine Entscheidung für oder gegen "offizielle" Waffenlieferungen an die Rebellen gefallen wäre. Frankreich und Großbritannien drängten auf offizielle Waffenlieferungen, Deutschland war zuletzt öffentlich kommuniziert eher skeptisch bis ablehnend, was dieses Thema anbelangt.

Seitens der Freien Syrischen Armee (FSA) hatte man vor wenigen Tagen die Ankunft "neuer moderner Waffen" bekanntgegeben. Der FSA-Sprecher Luai Mukdad merkte dazu an, dass diese Waffen den "Verlauf der Kämpfe verändern" könnten. Man hätte zahlreiche Waffen bekommen, um die man bat, hieß es. Mukdad zufolge sollen die Waffen angeblich nach dem Konflikt wieder "eingesammelt" werden. Verschiedene Staaten befürchten, dass jene Waffen in die Hände von Terroristen gelangen könnten - falls dies nicht schon der Fall ist.

Israels Armeechef Benny Gantz hatte im Mai bei einer Rede vor Studenten (Universität Haifa) angemerkt, bezgl. eines Beschusses auf Militärfahrzeuge auf den Golan-Höhen, dass, sollten die Truppen um Assad die Sicherheit in der Region gefährden, dann würden diese "die Konsequenzen tragen müssen". Der israelische Verteidigungsminister Mosche Jaalon gab zu verstehen, man werde den Beschuss unseres Territoriums nicht dulden.

Bereits Ende März hieß es laut US-Medien, wie der Washington Post, dass die CIA Rebellen in Syrien auch mit Erkenntnissen zur Lage in ihren Aktivitätsbereichen versorgt. Als Ziel benannte man hier offiziell, ausgewählte Gruppen im Kampf gegen Staatschef Baschar al-Assad zu stärken. Die Zeitung (Washington Post) berief sich auf amtierende und frühere US-Beamte. Auch sei man in der Türkei aktiv, hieß es im März. Man prüfe dortige Rebellen, welche von Golfstaaten mit Waffen versorgt würden. Ebenfalls merkte man an, dass die CIA zusammen mit französischen, britischen und jordanischen Geheimdiensten Aufständische an verschiedenen Waffengattungen ausbilde.

Mitte des Monats März hatte die Los Angeles Times berichtet, dass möglicherweise auch Drohnenangriffe in Syrien geflogen werden könnten. Demnach sei eine CIA-Einheit gebildet worden, welche mögliche Angriffsziele auskundschaften soll. Man merkte an, dass der US-Dienst auch eng mit den Geheimdiensten Saudi-Arabiens, Jordaniens und anderer Länder zusammenarbeitet.

  
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