(C) Andreas_MB, 2006, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

In der EU hatte man sich nun auf verschärfte Regelungen bei Tabakprodukten einigen können. Speziell junge Menschen will man damit vom Rauchen abhalten, heißt es. Als Vertreter der EU-Ratspräsidentschaft hieß es durch den irischen Gesundheitsminister James Reilly (Partei: Fine Gael): "Das ist ein wirklich wichtiger Tag".
Demnach konnten sich die beteiligten Gesundheitsminister der EU darauf einigen, dass man 65 Prozent der Zigarettenpackungen künftig mit "Warnhinweisen" und ebenfalls "abschreckenden Bildchen" versehen muss. Besonders soll damit verhindert werden, dass Jugendliche zum Rauchen verführt werden. In der EU würden jährlich um die 700.000 Menschen durch Folgen des Rauchens sterben, heißt es.
Der irische Gesundheitsminister James Reilly hatte laut Medienberichten einräumen müssen, dass mit den Warntexten und Bildchen nun möglicherweise Schwierigkeiten auf die Tabakindustrie zukommen könnten. Er selbst sei jedoch erfreut darüber, dass man in den Entscheidungen der Gesundheit der Menschen und unserer Kinder Vorrang gegeben hat.
Aromen, welche stark geschmacksverändernd sind, und entsprechend eine Zigarette nicht mehr nach Tabak schmecken lassen, sollen verboten werden. Im Endeffekt könnte nun das Aus von etwa den beliebten Menthol-Zigaretten stehen. Das Verbot für Internet-Handel mit Tabakprodukten kann in den einzelnen Mitgliedsstaaten in Zukunft verankert werden (als sog. "Kann-Bestimmung").
Auf der anderen Seite sollen die sogenannten Slimzigaretten, mit weniger als 7,5 Millimeter Durchmesser, weiter auf dem Markt belassen werden. Hier soll es Medienberichten zufolge keine Regulierung geben. Bei den zuvor angestrebten "großen Warnhinweisen" gab es offenbar auch eine Abmilderung. Im Vorfeld hieß es, dass Dreiviertel der Vorder- und Rückseite künftig mit Warnhinweisen ausgestattet werden sollten. Auch sollte es auf den Seiten der Packungen Gefahrenhinweise geben.
Zudem soll der Verkauf von nikotinhaltigen elektronischen Zigaretten (sog. "Liquide") deutlich strenger reguliert werden, da sie ab einem bestimmten Nikotingehalt eine Zulassung als Arzneimittel benötigen würden. Das Europaparlament muss den Neuregelungen noch zustimmen. Mit einem Beginn der Verhandlungen rechnen EU-Diplomaten im Herbst.
