(C) United States Marshals Service, 2004, Bild: Wikipedia (PD; US GOV)

Die Haftstrafe des ehemaligen Enron-Chefs Jeffrey Skilling wurde nun um zehn auf 14 Jahre herabgesetzt. Dies nach jahrelangem Vorgehen gegen die Höhe der Haftstrafe. Im US-amerikanischen Houston (die größte Stadt in Texas) hatte dies ein Bezirksrichter bekanntgegeben. Damit solle nun eine "Schlussstrich" unter den Rechtsstreit gezogen werden.
Nun käme Skilling zwar deutlich früher auf freien Fuß, doch Teil der Einigung sei auch, dass er 42 Millionen US-Dollar an die Opfer des Skandals bezahlen soll. Skilling war im Jahr 2006 im Zusammenhang mit der betrügerischen Pleite des Enron-Konzerns zu mehr als 24 Jahren Haft verurteilt worden. Man sprach ihn "unter anderem" wegen Betrugs, Insiderhandels und Verschwörung schuldig.
Ebenfalls standen andere Personen in der Sache vor Gericht und wurden verurteilt. Etwa der ehemalige Chef der Enron Broadband Services, Joseph Hirko, wurde von einem US-Gericht zu 16 Monaten Haft verurteilt, da er sich des Betrugs schuldig bekannte. Er sollte laut Medienberichten sieben Millionen US-Dollar an die Opfer zahlen. Der Enron-Gründer Kenneth Lay starb im Juli zuvor an einem Herzinfarkt (5. Juli 2006 in Aspen), bevor das Urteil gegen ihn gefällt werden konnte.
Der Kollaps von Enron war damals eine der größten Firmenpleiten der US-Geschichte. Erst kurze Zeit vor dem Zusammenbruch kam heraus, dass der Konzern Schulden in Höhe von schätzungsweise 40 Mrd. US-Dollar in seinen Bilanzen verschleiert hatte.
Durch den Skandal verloren Tausende von Beschäftigten ihre Arbeitsstelle und viele zudem ihre in Aktien angelegte Altersversorgung. Ebenfalls kamen Schäden für Anleger in Milliardenhöhe hinzu. Anfang 2009 hatte ein Berufungsgericht in New Orleans (Bundesstaat Louisiana) alle 19 Anklagepunkte gegen Skilling bestätigt, man befand aber, dass das Strafmaß zu hoch sei, weil die Summierung der Gesamtstrafe durch den verurteilenden Richter fehlerhaft gewesen sei.
Die möglichen Höchststrafen für die einzelnen Delikte summierten sich theoretisch auf 185 Jahre. Das zuvor verhängte Strafmaß von 24 Jahren und vier Monaten Haft wurde im Oktober 2006 verkündet - ebenfalls sollte er 45 Millionen US-Dollar Entschädigung an Investoren zahlen.
Der Energiekonzern Enron gehörte zu den größten Konzernen der USA. In den Medien hatte man das Unternehmen für lange Zeit als "höchstinnovatives Unternehmen" gelobt und ausgezeichnet. Wegen ihrer nach dem Skandal vehement dementierten engen Verbindungen zum Enron-Gründer und Chief Executive Officer (CEO) Kenneth Lay geriet auch die Regierung von George Walker Bush (war von 2001 bis 2009 der 43. Präsident der Vereinigten Staaten) in Kritik.
