Frankreich: Lourdes wegen Schäden durch Hochwasser geschlossen


(C) Stephen McParlin, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Wegen schwerer Überschwemmungen könnte in diesem Sommer wohl der berühmte Wallfahrtsort Lourdes (Ort der Marienerscheinung) in Südwestfrankreich und in der Nähe der spanischen Grenze wohl für Pilger verschlossen bleiben.

Nachdem sich das Wasser zurückzog, kam das volle Ausmaß der Zerstörung zum Vorschein, gab der Sprecher des Wallfahrtsortes zu verstehen. Demnach sei es aus der aktuellen Sicht heraus fraglich, ob man in diesem Sommer (2013) öffnen wird.

Die durch das Hochwasser angerichtete materielle Zerstörung wäre demnach so groß, dass man wohl eher nicht sieht, dass man zu "akzeptablen Bedingungen wiedereröffnen" wird, hieß es. Wegen starker Regenfälle war kürzlich der Fluss Gave de Pau über die Ufer getreten.

Es wurden weite Teile des berühmten Wallfahrtsortes unter Wasser gesetzt. In der Grotte stand das Wasser teils bis über 1,40 Meter hoch. Zudem war von dem Hochwasser auch die unterirdische Basilika betroffen. Dort finden bis zu 25.000 Personen Platz. Hier stand das Wasser sogar fast drei Meter hoch.

Mittlerweile mussten bereits zahlreiche Pilger ihre Reise nach Lourdes absagen. Der Wallfahrtsort war zuletzt vollständig geschlossen. Er wird jährlich im Schnitt von bis zu sechs Millionen Menschen besucht. In der sommerlichen Hochsaison kommen bis zu 40.000 Menschen am Tag auf das rund 50 Hektar große Gelände.

Schon im vergangenen Jahr war der Wallfahrtsort von Hochwasser betroffen. Im Herbst wurde ein Schaden von etwa 1,3 Millionen Euro angerichtet. Durch das aktuelle Hochwasser seien laut Thierry Castillo, von der Verwaltung des Wallfahrtsortes, "kolossale Schäden" entstanden. Demnach dürfte sich die Gesamtschadenssumme, nach derzeitigen Schätzungen, auf mehrere Millionen Euro belaufen.

Der weltweit am meisten besuchte römisch-katholische Wallfahrtsort von Lourdes gehört seitens der Kirche zum Bistum Tarbes und Lourdes (Dioecesis Tarbiensis et Lourdensis). Der Ort liegt im nördlichen Vorgebirge der Pyrenäen (eine rund 430 km lange Gebirgskette). Im Jahr 1858 soll Bernadette Soubirous (eine französische Ordensschwester) nahe der Grotte Massabielle angeblich mehrfach Erscheinungen in Form einer weiß gekleideten Frau gehabt haben. Wichtigster Wirtschaftsfaktor sind die jährlichen Wallfahrten und der Pilgertourismus.

  
Bücherindex Bild Link