(C) USAID, 2005, Bild: Wikipedia (US GOV PD)

Ein Experte der Vereinten Nationen (UN) hatte nun wegen der Flucht zahlreicher Menschen und dem neuerlichen Ausbruch von Gewalt in der sudanesischen Unruheregion Darfur vor einer humanitären Katastrophe gewarnt. Demnach würden die Flüchtlinge unter schrecklichen Bedingungen in Flüchtlingslagern leben, so der UN-Experte für Menschenrechte im Sudan, Mashood Baderin.
Die vorhandenen Zelte würden ungeeignet sein und zahlreiche Menschen hätten sich aus Material, welches sie vor Ort fanden, improvisierte Unterkünfte errichtet. Wegen der nahenden Regenzeit würde, wenn keine schnelle Hilfe kommt, eine humanitäre Katastrophe drohen, so der UN-Mann. Im Vorfeld hatte er Medienberichten zufolge in der Provinz Süd-Darfur das Flüchtlingslager Otasch besichtigt.
Dort trafen im Verlauf der vergangenen Wochen mehr als 4500 neue Flüchtlinge ein, heißt es. Als Grund nennt man hierfür auch die Zunahme von Kämpfen zwischen rivalisierenden Stämmen sowie zwischen Rebellen und Regierungstruppen. Im September dieses Jahres soll der UN-Experte dem Menschenrechtsrat zur Lage in dem Land Bericht erstatten.
Im vergangenen Jahr waren laut UN-Daten etwa 300.000 Menschen in dem Land zur Flucht gezwungen worden. Im Zuge von Angriffen auf Dörfer und Gebiete in der Nähe von Lagern für Binnenflüchtlinge waren im Verlauf der vergangenen Jahre auch Vergewaltigungen und andere Gewalttätigkeiten gegen Frauen nach wie vor weit verbreitet.
Durch den Bürgerkrieg werden viele Kinder als Kindersoldaten zwangsrekrutiert. Seitens der UNO warnte man vor einer Verschlechterung der Versorgung in den Flüchtlingslagern, weil sich viele Hilfsorganisationen aus Mangel an Mitteln oder auch wegen bürokratischer Hürden zurückgezogen hätten.
Durch die deutsche Bundesregierung hatte man bei der letzten internationalen Darfur-Konferenz in Doha, Katar, insgesamt 16 Millionen Euro für Entwicklungsprojekte in Darfur zugesagt. Die genaue Ausrichtung der Projekte wird gemeinsam mit der Regionalverwaltung von Darfur festgelegt, Schwerpunkte werden aber im Bereich Wasser und Sanitärversorgung sowie Ernährungssicherung liegen. Auf der Konferenz in Katar hatte die internationale Gemeinschaft insgesamt 3,6 Milliarden US-Dollar zugesagt.
