Taliban

Der afghanische Präsident Hamid Karsai hatte sich nun irritiert darüber gezeigt, dass es möglicherweise ein Treffen zwischen US-Vertretern und den Taliban geben könnte. Demnach würde es bei der US-Regierung einen Widerspruch zwischen den Worten und den Taten geben, hatte Karsai angemerkt und einen Abbruch der Verhandlungen über ein Sicherheitsabkommen mit den USA und einen Boykott der Gespräche mit den Taliban angekündigt.
Seitens des US-Außenministeriums hieß es danach, dass Berichte über ein geplantes Treffen nicht zuträfen. Die Sprecherin des Außenministeriums, Jennifer Psaki, gab Medienberichten zufolge an, dass derartige Informationen über ein geplantes Treffen "ungenau" wären. Das Ministerium hätte nie bestätigt, dass eine solche Zusammenkunft mit den Taliban geplant sei.
Kürzlich hatten die Taliban die Eröffnung eines Verbindungsbüros in Doha (Katar) bekanntgegeben. Ebenfalls hieß es, dass man eine baldige Wiederaufnahme der Gespräche mit den USA anstrebe. Aus Regierungskreisen der USA hieß es danach, dass man in den kommenden Tagen in Kontakt mit dem Büro treten wolle.
Der Präsident Hamid Karsai fühlte sich offenbar durch dieses Vorgehen übergangen. Auch hatte er einen Boykott aller Gespräche angekündigt, welche nicht unter der Führung von Afghanistan stünden. Verhandlungen über ein Abkommen zur Militärkooperation nach 2014 wurden ausgesetzt.
Die US-Außenamtssprecherin Jennifer Psaki hatte betont, dass sich die USA mit der afghanischen Regierung wie auch dem Hohen Friedensrat des Landes abstimmen wollten, was das weitere Vorgehen betrifft. Karsai soll sich Medienberichten zufolge auch daran gestört haben, dass die Taliban ihr Büro in Doha "Islamisches Emirat Afghanistan" nennen wollten.
Dies war dabei der offiziell geführte Name von Afghanistan während deren Herrschaft von 1996 bis 2001. Der Name würde laut der US-Außenamtssprecherin Jennifer Psaki nicht durch die US-Regierung anerkannt werden. Der Außenminister John Kerry hätte dies in Telefonaten mit Karsai deutlich gemacht.
Norwegen scheint offenbar eine wichtige Rolle für die geplanten Verhandlungen zwischen Taliban und afghanischer Regierung gespielt zu haben, hieß es laut Medienberichten. Demnach wurde bekannt, dass Vertreter der Taliban zu Verhandlungen in Norwegen waren. Im Fernsehsender NRK hatte der Außenminister Espen Barth Eide gesagt: "Wir haben eine Schlüsselrolle gespielt".
Wie oft die Taliban in Norwegen waren, wollt er jedoch nicht sagen. Dies wäre demnach ein "streng geheimer Prozess", in welchen man involviert war. Nun hätte man aber das Gefühl, man könne sich zurückziehen, hieß es durch den Außenminister Espen Barth Eide.