(C) Jan Slangen, (symbolisch; kein Bezug), 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Per Gericht will nun die mutmaßlich uneheliche Tochter des belgischen Königs Albert II. (sechster König der Belgier) die Anerkennung als sein viertes Kind durchsetzen lassen. Demnach habe die betroffene Künstlerin (stellt etwa Collagen und Skulpturen her) den König selbst sowie dessen Kinder Prinz Philipp von Belgien (Herzog von Brabant) und Astrid von Belgien vor ein Brüsseler Gericht zitiert.
Die mutmaßliche Tochter Delphine Boël möchte laut Informationen des Senders RTBF (Hörfunk und Fernsehen der französischen Gemeinschaft Belgiens) per DNA-Test feststellen lassen, dass sie möglicherweise "Blaues Blut" hat. Die 45-Jährige wolle die Verwandtschaft mit dem Kronprinzen Philippe und damit indirekt auch mit dessen Vater nachweisen.
In ihrer Autobiographie "Die Nabelschnur zerschneiden" schrieb Boël, dass sie sich für das Kind des Königs halte. Sie hätte aber die Hoffnung auf Anerkennung und Kontakt durch den Vater aufgegeben. Ebenfalls beschrieb sie, wie sie ihre wahre Identität jahrelang geheim hielt und sie dann von der Klatschpresse "aus den falschesten Gründen" verfolgt wurde.
Der Palastsprecher Bruno Nève de Mévergnies hatte zuletzt entsprechende Medienberichte über die Zitierung vor Gericht bestätigt. Der zweite Sohn (Laurent von Belgien) von König Albert II. (Haus Sachsen-Coburg und Gotha - "deutsches Adelsgeschlecht") wird in der Klage nicht genannt. Eine erste Anhörung in der Sache sei nach Informationen der Nachrichtenagentur Belga für den 25. Juni geplant.
Delphine Boël war aus einer langjährigen Affäre Alberts mit der Baronin Sybille de Sélys Longchamps "hervorgegangen". Der Monarch hatte aber erst in 1999 indirekt die Existenz seiner außerehelichen Tochter eingeräumt. Schon vom Aussehen her sieht sie ihm ähnlich. Damals hatte der heutige König zugeben müssen, dass seine Ehe mit der Königin Paola (Kind des Fürsten Fulco Ruffo di Calabria) nicht immer glücklich war. Es soll sogar Pläne gegeben haben, dass er sich von seiner Frau scheiden lassen wollte.
Bei der benannten Baronin Sybille de Sélys Longchamps handelt es sich um eine belgische Adlige. Jene ist die Tochter von Graf Michel François de Sélys Longchamps und seiner Frau, Gräfin Pauline Cornet de Weise-Ruart. Im Jahr 1962 hatte die Baronin den Unternehmer (Industrieller) Jacques Boël geheiratet. Zwischen 1966 und 1984 soll sie eine Affäre mit dem damaligen Prinzen Albert gehabt haben.
Die Ehe mit Jacques Boël wurde nach der Geburt ihrer Tochter Delphine geschieden. Delphine Boël wuchs nach der Scheidung ihrer Mutter von Jacques in London auf und war in der Schweiz an einem Internat. Danach hatte sie ein Studium in Kunst an der Chelsea School of Arts (Kunsthochschule im Londoner Stadtteil Chelsea) absolviert.
