(C) John Ward, (symbolisch; kein Bezug), 2006, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Im Land der Lords and Earls wolle man nun ab kommendem Jahr einen sog. "Pornofilter" für alle Nutzer einführen. Dieser müsse erst aktiv ausgeschaltet werden. Laut der Online-Publikation "Wired" hat dies kürzlich Claire Perry, eine Beraterin des Premierministers David Cameron, auf dem Westminster eForum bestätigt.
Hier gab sie unter anderem zu verstehen, dass man "aktive Filter" haben werde. Wenn man diese nicht ausschaltet, werden sie aktiviert bleiben. Auch für ein bestimmtes Zeitfenster könnten die verordneten Filter deaktiviert werden. Dazu heißt es, dass man eine Automatik einbauen wolle. Wenn dazu fähige Personen den Filter bspw. am Abend um 21 Uhr deaktivieren, werde er sich am Morgen um 7 Uhr wieder aktivieren.
Auf eine entsprechende Nachfrage hin sagte sie ebenfalls, dass alle öffentlichen WLANs derartige Filter vorinstalliert haben werden. Im Jahr 2011 gab es Medienberichte zur Thematik, wonach Internet Service Provider (ISP) in Großbritannien Pornografie-Webseiten für ihre Neukunden blockieren wollten.
Provider die das Abkommen unterzeichneten, waren BT, Sky, Talktalk und Virgin. Jene Unternehmen versorgen etwa 17,6 Millionen der 19,2 Millionen Breitbandnutzer des Landes. Der britische Regierungschef David Cameron hatte im Jahr 2011 in einem Schreiben an die Chefin der christlichen Mothers Union erklärt, dass er sich dem Kampf gegen die Vermarktung von Sexualität anschließen wolle und diesen unterstützt.
Britische Provider hatten bereits 2011 eine freiwillige Blockade von Pornografie angeboten, welche aber nur vereinzelt umgesetzt worden war. Die derzeitigen Pläne der Regierung umfassen alle Provider in Großbritannien. Verschiedene Fachmedien debattieren nun vor allem über die Frage, wer darüber entscheiden soll, was jugendgefährdend ist und was nicht und welche Seiten auf die "Sperrliste" kommen. Ebenfalls gibt es Bedenken, dass jene Sperrliste(n) "getuned" werden könnten, und sich ggf. Nicht-pornografische Webseiten "ausversehen einschleichen", um z.B. einen Konkurrenten "platt" zu machen.
Im Jahr 2009 gab es Medienberichte, wonach in China durch die Regierung Filtersysteme zum "Schutz gegen Pornografie" weiter etabliert werden sollten. Danach fanden Computer-Experten heraus, dass auch politische Informationen ausgesiebt wurden/werden, wie China Daily berichtete.
