(C) Tedeytan, (symbolisch; kein Bezug), 2013, Bild: flickr (CC BY-SA 3.0)

Wegen der technischen Möglichkeiten der Google-Computerbrille "Glass" zeigten sich zuletzt Datenschützer rund um den Globus teils schockiert. Zahlreiche von diesen haben nun an den Google-Chef Larry Page eine Bitte gerichtet, "genauere Informationen" zum Projekt "Glass" herauszugeben.
Der deutsche Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hatte dies kürzlich mitgeteilt. Man wolle von dem Internetriesen etwa wissen, welche Informationen Google über die Benutzer sammelt, was das Unternehmen damit anstellt und ob auch und welche Daten an Dritte weitergereicht werden.
Speziell scheint man hier Bedenken zu haben, dass mit der Brille private Daten an externe Strukturen abwandern könnten. Zuletzt hatte es Medienberichte gegeben, wonach Daten aus privaten Unternehmen an externe Strukturen geflossen wären. Im Vorfeld war diese Annahme für die größere Öffentlichkeit wohl eher ein Ding der "Unmöglichkeit", wobei sich mittlerweile eher ein anderer Blick auf diese "unmöglichen Dinge" zu legen scheint.
Aus aktueller Sicht heraus könnte die Brille ("Glass") im kommenden Jahr auf den Markt kommen. Derzeit befindet sich das Projekt in einer fortgeschrittenen Testphase. Vor gut einem Jahr hatte der US-Konzern die Brille, mit Lautsprechern, Kameras und Display, das erste Mal vorgestellt.
Seitens der Datenschützer bittet man das Unternehmen, schon bei der Entwicklung ausreichenden "Datenschutz" im System mit einzubauen. Zudem möchte man erklärt bekommen, wie Google damit umgeht, dass künftig Nutzer von "Glass" auch problemlos und unbemerkt Daten über andere Personen sammeln könnten.
Doch nicht nur die zahlreichen Datenschützer, welche einen gemeinsamen Brief auf Google-Chef Larry Page richteten, zeigten sich über mögliche datenschutzrechtliche Dinge besorgt. Auch eine Gruppe von US-Kongressabgeordneten äußerte sich erst kürzlich eher kritisch.
Sie verlangten ebenfalls Antworten, was die internetfähige Brille für den Datenschutz und die Privatsphäre der Bürger bedeutet. Unterzeichnet wurde das gemeinsame Schreiben von den Datenschutzbeauftragten der EU-Staaten, Neuseelands, Australiens, Mexikos, Kanadas und Israels.
Erst kürzlich hieß es laut Forbes.com, dass eine kleine Gruppe Sicherheitsfreaks (um den Cydia-Gründer Jay Freeman) binnen zwei Stunden die Google Brille gehackt hätte. Man beschrieb den Hack als "relativ einfach". "Ich habe zwei Stunden gebraucht, während ich mit Freunden zu Abend gegessen habe", hieß es.
Ob diese hier zur Anwendung gekommene Methode auch bei den Brillen in 2014 noch funktionieren wird, bleibt fraglich. Anhand anderer "Hacks" von verschiedensten Geräten in der Vergangenheit, kann dies aber durchaus angenommen werden, auch wenn im Vorfeld eine „Unmöglichkeit“ deklariert wird.
