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Update: Der Prozess wurde nur kurze Zeit nach der Eröffnung ausgesetzt. Das Pariser Gericht gab dem Antrag von Riberys Anwalt statt, die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes prüfen zu lassen, auf dem die Anklage beruht.
In Paris wird wegen einer Sexaffäre mit einer minderjährigen Prostituierten von heute an dem Fußballer Karim Benzema von Real Madrid, dem Bayern-Spieler Franck Ribery und weiteren Angeklagten der Prozess ("Inanspruchnahme einer minderjährigen Prostituierten") gemacht.
Im Jahr 2010 waren in der Sache Ermittlungen gegen Personen eingeleitet worden. Franck Ribery hatte versichert, dass er nicht gewusst habe, dass die Frau, mit welcher er in 2009 in München Geschlechtsverkehr hatte, eine Minderjährige war. Die weibliche Person Zahia D. hätte ihm gesagt, sie wäre 20 Jahre alt. Doch in Wirklichkeit war sie damals erst 17 Jahre alt.
Medienberichten zufolge erwartet man nicht, dass der Bayern-Fußballstar persönlich vor Gericht erscheint. In Frankreich stehen auf Geschlechtsverkehr mit minderjährigen Personen bis zu drei Jahre Haft oder Geldstrafe von bis zu 45.000 Euro. Nach Bekanntwerden der Affäre gab es teils scharfe Kritik an Benzema wie auch Ribery.
Laut Ermittlerangaben kam man dem Fall auf die Spur, nachdem eine Jugendliche wegen Diebstahls festgenommen worden war. In ihrem Handy fand man demnach Kontaktnummern, welche überprüft wurden. Dabei stieß man auch auf die Namen von Fußballspielern. Gegen das junge Mädchen liefen Ermittlungen wegen Drogenbesitzes, Diebstahls und falscher Papiere.
Im Jahr 2011 hatte die Staatsanwaltschaft die Einstellung des Verfahrens beantragt. Dem Antrag wollte der Ermittlungsrichter André Dando nicht nachkommen. Der Anwalt von Ribery, Carlos Alberto Brusa, findet es skandalös, dass es nun trotzdem zum Prozess kommt. Der Richter wolle sich mutmaßlich mit dem Verfahren profilieren, hieß es.
Der Anwalt Riberys begründet das Nicht-Erscheinen seines Mandaten damit, dass es in der Sache keine Anklage wie auch Opfer geben würde. Die benannte weibliche Person Zahia D. trete nicht mehr als Nebenklägerin auf. Der französischen Zeitung "Le Monde" zufolge, beteuerte sie, gegenüber den Fußballern mit ihrem Alter gelogen zu haben.
Das französische Strafgericht hat insgesamt vier Verhandlungstage in der Sache anberaumt (18., 19., 25. und 26. Juni). Der Sportvorstand von Bayern, Matthias Sammer, hatte Ribery zuletzt die volle Unterstützung des FC Bayern zugesagt. Nach Bekanntwerden der Affäre war der Bayern-Profi in Frankreich öffentlich an den Pranger gestellt worden. Mehrere Politiker hatten vor der Weltmeisterschaft im Jahr 2010 (Südafrika) sogar den Ausschluss des Mittelfeldspielers aus der Nationalmannschaft gefordert.
