(C) emrox, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Die Commerzbank will mehr als 5000 Stellen streichen, womit der geplante Stellenabbau nun offenbar konkretere Formen annimmt. Laut dem Handelsblatt hätte man entsprechende Informationen aus mit den Verhandlungen vertrauten Quellen. Anfang des Jahres hatte die Commerzbank angekündigt, zwischen 4000 und 6000 Vollzeitstellen zu streichen.
Dem Bericht von Handelsblatt zufolge, sei eine Einigung in der Sache, zwischen Vorstand und Arbeitnehmervertretern, "nahezu" unter Dach und Fach. Der Durchbruch zum Abbau von über 5000 Stellen sei bei einer einwöchigen Klausurtagung vor wenigen Tagen erreicht worden.
In den kommenden Tagen wolle der Gesamtbetriebsrat über das Ergebnis beraten - für den kommenden Mittwoch sei laut Handelsblatt bereits eine Abstimmung geplant. Seitens der Bank wollte man den Bericht nicht kommentieren. Im Vorfeld hatte die Bank angekündigt, dass man bis zum Sommer des laufenden Jahres eine Einigung mit den Arbeitnehmervertretern erzielen wolle.
Ende März hatte die Commerzbank konzernweit rund 54,000 Mitarbeiter beschäftigt. Der geplante Stellenabbau solle speziell im Privatkundengeschäft umgesetzt werden, hieß es. Dazu verlautete es Medienberichten zufolge auch, dass es nach der Übernahme der Dresdner Bank an vielen Stellen noch Überkapazitäten beim Personal gebe.
Die Commerzbank wolle gleichfalls aber ihr Geschäft weiter neu ausrichten und auch modernisieren. Hier sprach man auch das Privatkundengeschäft an. Im November vergangenen Jahres hatte der Konzernchef Martin Blessing entsprechende Pläne bekanntgegeben. Man wolle eine sog. "Multikanalbank" erschaffen.
Mit diesem Vorstoß will man Vorteile einer herkömmlichen Filialbank und von Online-Banken kombinieren. Der Abbau von Arbeitsplätzen gilt insgesamt als wichtiger Bestandteil, mit dem die Commerzbank bis 2016 wieder nachhaltig profitabel werden will.
Die Bank war während der Finanzkrise in starke Bedrängnis gekommen. Der staatliche Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) musste die Bank deshalb Anfang 2009 mit 16,4 Milliarden Euro stützen. Die Commerzbank hatte mit ihrer im Mai vollzogenen Ausgabe neuer Aktien 2,5 Milliarden Euro erlöst. Damit wurde das Ziel der Kapitalerhöhung erreicht.
