Bundesbank: Nach kurzer Belebung droht langsameres Wachstum


Deutsche Bundesbank

Nach aktueller Einschätzung der deutschen Bundesbank wird sich die Belebung des Wirtschaftswachstums in Deutschland nach dem Frühjahr im Sommer wieder abschwächen. Für das zweite Quartal 2013 sieht man derzeit nach dem schwachen Jahresbeginn deutlich bessere Vorzeichen.

Im zweiten Quartal soll laut Bundesbank das Wirtschaftswachstum zulegen können. Im jüngsten Monatsbericht steht jedoch auch: "Für den Sommer deutet sich allerdings eine Verlangsamung des Wachstumstempos an". Ein bestimmender Faktor bleibe demnach die Entwicklung im Euroraum, speziell auch mit Blick auf die Krisenländer.

Nach schwächeren Auftragseingängen im April seien zuletzt ebenfalls die Produktionserwartungen für die kommenden Monate schwächer ausgefallen. Ähnliches sieht man auch für die kurzfristigen Exportaussichten. Ebenfalls scheint sich die Lage am deutschen Arbeitsmarkt nicht derart zu verbessern, wie angenommen worden war.

Dazu heißt es: "Zudem scheint sich die Besserung am Arbeitsmarkt vorläufig nicht fortzusetzen". Von Januar bis März 2013 hatte die Wirtschaft in Deutschland nur ein geringes Wachstum erreichen können. Das BIP konnte nur um 0,1 Prozent zulegen. Im vierten Quartal 2012 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sogar um 0,6 Prozent gesunken.

Derzeit erwartet die Bundesbank für das gesamte laufende Jahr (2013) ein Wachstum von 0,3 Prozent. Im kommenden Jahr könnte ein Plus von 1,5 Prozent erreicht werden. Die offizielle Inflationsrate werde laut Bundesbank in 2013 bei 1,6 Prozent liegen. Seitens der EZB (Europäische Zentralbank) sieht man die Preisstabilität bei einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent als gewährleistet an.

Im Frühling des laufenden Jahres war die Bauindustrie in Deutschland stärker in Schwung gekommen, um Ausfälle aus dem ersten Quartal aufzuholen - wegen des langen Winters. Auch der Außenhandel belebte sich. Bezüglich der Arbeitsmarktaussichten heißt es: "Während die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen laut ifo Beschäftigungsbarometer gestiegen ist, verzeichnete der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit einen Rückgang".

Das deutsche Staatsdefizit, welches im vergangenen Jahre erstmals seit mehreren Jahren wieder im Plus-Bereich lag, wird nach letzter Einschätzung der Bundesbank im laufenden Jahr (2013) wieder "leicht ins Minus drehen".

Im vergangenen Jahr machte die Bundesbank darauf aufmerksam, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren nur durch die Zuwanderung von jährlich 200.000 Arbeitskräften aus dem Ausland ihr Wachstum halten können wird. Im Monatsbericht vom April vergangenen Jahres hieß es: Deutschland werde in den kommenden Jahren mit "spürbaren demografischen Belastungen konfrontiert" sein.

  
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