(C) Schorle, 2011, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Im laufenden Geschäftsjahr machte Karstadt bisher weniger Umsatz, im weiteren Verlauf sehe man jedoch einen Aufwärtstrend. Bis Mitte Juni lag das Minus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2012 bei 3,6 Prozent. Das Geschäftsjahr des Konzerns läuft vom 1. Oktober bis zum 30. September.
Der Unternehmenschef Andrew Jennings teilte mit, dass von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahr jedoch eine positive Entwicklung zu sehen sei. Als Begründung für den Umsatzverlust hieß es, dass unter anderem das "harte Weihnachtsgeschäft" dazu beigetragen hätte.
Auch verzeichnete man eines der schlimmsten Frühjahre im Modebereich für Einzelhändler in Europa seit vielen Jahren, gab man zu verstehen. Ebenfalls hätte die Schließung von verlustbringenden Abteilungen den Umsatz gedrückt. In einigen Abteilungen würde es aber positive Zeichen für Wachstum geben.
Der Unternehmenschef Andrew Jennings wolle jedoch nicht seinen Ende des Jahres auslaufenden Vertrag verlängern. Die Bild am Sonntag hatte berichtet, dass bei Karstadt das Geschäftsjahr 2011/2012 mit einem Verlust vor Steuern von 249,6 Millionen Euro endete. Auch für das laufende Jahr würde man ein negatives Ergebnis vor Steuern in niedriger dreistelliger Millionenhöhe erwarten.
Bei dem BILD-Bericht hatte man sich auf vertrauliche Unterlagen berufen. Focus berichtete, dass die Nobel-Warenhäuser gut liefen. Dazu gehören etwa das KaDeWe in Berlin, das Oberpollinger in München und das Alsterhaus in Hamburg. Hier konnte laut Focus ein Zuwachs beim Umsatz von sieben Prozent eingefahren werden.
Die anderen 86 Häuser mussten jedoch ein Minus von sieben Prozent einstecken. Unter Berufung auf Aufsichtsratskreise hatte die "Bild am Sonntag" berichtet, die Sanierungspläne von Jennings würden nicht vorankommen. Dies aus dem Grund, weil angeblich der Eigentümer Berggruen das Geld für die Modernisierung der Kaufhäuser nicht freigebe. Berggruen besitzt ein internationales Firmen- und Beteiligungsimperium.
Im März hatte Jennings dem Tagesspiegel gesagt, dass auch gleichzeitig die Euro-Krise und der Konzernumbau das Geschäft belasten würde. "Es ist klar, dass ein Restrukturierungsprogramm auch kurzfristig negative Effekte auf den Umsatz hat", sagte Jennings.
Im Mai hieß es, dass die Beschäftigten von Karstadt neue Einschnitte verkraften müssten. Demnach steige das Unternehmen die kommenden beiden Jahre aus der Tarifbindung für den Einzelhandel aus. Damit entfallen für die Mitarbeiter bis 2015 Gehaltserhöhungen, die durch Tarifverträge vereinbart werden.
