(C) Patphelan1, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Kurz vor dem Besuch des US-Präsidenten Obama in Deutschland wurde ein neuer US-Botschafter für das europäische Land nominiert. Demnach soll der Investmentbanker und Jurist John Emerson "die Interessen" der Vereinigten Staaten in der Bundesrepublik vertreten.
John Emerson soll damit auf Philip Murphy folgen. Dieser hatte das Amt in 2009 angetreten. Emerson zählte neben Murphy als eifriger Sammler von Wahlkampfspenden für Barack Obamas Präsidentschaftskandidatur. Unter anderem in den USA werden finanzielle Unterstützer von Präsidenten mit begehrten diplomatischen Posten entlohnt.
Der benannte Jurist und Investmentbanker John Emerson ist derzeit Präsident der Investmentfirma Capital Group Private Client Services. Er ist außerdem Chairman des Los Angeles Music-Centers. Angaben des Weißen Hauses zufolge hätte Emerson seine Karriere 1978 als Anwalt in Los Angeles begonnen. Unter dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton war John Emerson als Vize-Personalchef als auch stellvertretender Leiter der Beziehungen zu den Bundesstaaten und Kommunen eingesetzt.
Im Jahr 2010 hatte Obama ihn in den Beraterkreis für Handelspolitik einberufen. Im vergangenen Jahr war Emerson einer der führenden Personen von Obamas Wahlkampfteam im Süden Kaliforniens. Ebenfalls gilt er als "gut vernetzt" mit der glamourösen Welt Hollywoods. Seine Nominierung als US-Botschafter für Deutschland muss noch vom Senat bestätigt werden.
John Emerson galt bereits seit längerem als "heißer Kandidat" auf die Murphy-Nachfolge in Deutschland. Murphy kehrt mit seiner Familie nach New Jersey zurück. Er hatte Obamas ersten Präsidentschaftswahlkampf mit mehr als 600.000 US-Dollar aus seinem Privatvermögen unterstützt. Bereits Anfang des Jahres hatte das Magazin "Focus" berichtet, dass der amtierende Botschafter Philip D. Murphy durch John Emerson ersetzt werden soll.
