(C) Domenico Citrangulo, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Wie der Focus berichtet, würde der deutsche Bundesverteidigungsminister Thomas de Maiziere (CDU) bei einem weiteren Rüstungsprojekt unter Druck stehen. Dem Bericht zufolge kann sein Ressort dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages keine aktuellen Zahlen zur Kostenentwicklung des Kampfjets Eurofighter (Mehrzweckkampfflugzeug) präsentieren.
Das Magazin zitiert demnach aus einem Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesfinanzministerium, Steffen Kampeter (CDU), an den Ausschuss. Darin soll es heißen: Das deutsche Verteidigungsministerium verfüge nicht über "die Grundlage, um die genaue Höhe des deutschen Finanzierungsanteils endgültig darlegen zu können".
Erst nach der anstehenden Bundestagswahl im Herbst würden die überarbeiteten Verträge und Zahlungspläne für die bestellten 31 Eurofighter der Bundeswehr zur Verfügung stehen. Im sog. Eurofighter-Jahresbericht heißt es laut Focus zur Thematik, dass das Verteidigungsministerium die Verzögerung damit begründet, dass die "Preisprüfungen bei den Partnernationen" noch nicht abgeschlossen wären.
Auf der anderen Seite hätte die Eurofighter GmbH die endgültigen Zahlungspläne nicht herausgeben können. Wegen der gestreckten Auslieferung der Jets müssten sie aktualisiert werden. Dass die vom Deutschen Bundestag gebilligte Kostenobergrenze für die Beschaffung des Grundsystems "Eurofighter" eingehalten wird, bekräftigte man.
Das Ressort des Verteidigungsministers Thomas de Maiziere weist in seinem Sachstandsbericht auf Verzögerungen" bei der Modernisierung des Bord-Waffensystems hin. Bei "erforderlichen Nacharbeiten" zur Behebung von "aufgedeckten Softwaremängeln" seien technische Probleme aufgetreten, schreibt man. Die Eurofighter werden zurzeit mit lasergelenkten Allwetter- und Präzisionswaffen ausgerüstet.
Anhang: Beim sog. Eurofighter Typhoon handelt es sich um ein zweistrahliges Mehrzweckkampfflugzeug (MRCA), welches von Deutschland (DE), Italien (IT), Spanien (ES) und Großbritannien (GB) in Gemeinschaftsproduktion (Joint Venture) entwickelt und gebaut wird. Ursprünglich als Luftüberlegenheitsjäger gegen die Bedrohung des Warschauer Paktes entwickelt, wurde das Flugzeug nach dem offiziellen Ende des Kalten Krieges für seine neue Aufgabe als Mehrzweckkampfflugzeug angepasst.
